In keinem anderen Land wird so viel Wirtschaftsdünger vergoren wie in Thüringen: Gülle und Mist haben hier einen Anteil am Substratmix von 71%. Die Landwirte setzen 81% der vorhandenen Rindergülle, 47% der Schweinegülle und 35% des Stallmistes ein. Dazu kommt viel importierter Hühnertrockenkot. „Biogas hat bei uns eine wichtige Entsorgungsfunktion wegen der Nutzung von Reststoffen“, betont Jana Liebe, Geschäftsführerin des Thüringer Erneuer- bare Energien Netzwerks (ThEEN).
Nach Ansicht des Fachverbandes Biogas wird nicht nur die Güllevergärung, sondern auch die Gaseinspeisung ins Erdgasnetz wieder bedeutender. Sowohl der Einsatz von CNG in Pkw als auch von Flüssiggas (LNG) im Schwerlastverkehr sei nicht nur wirtschaftlich, sondern auch wegen der aktuellen Abgasdiskussion eine wichtige Alternative. Auch hier sind Bauern in Thüringen aktiv, es gibt immerhin neun Biogasanlagen mit Gasaufbereitung. Derzeit sind auch bundesweit mehrere Gasaufbereitungsanlagen im Bau.