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Warum Wechselrichter häufig schlapp machen

Lesezeit: 4 Minuten

Solar-Umfrage


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Wechselrichter sind laut unserer Umfrage die Schwachstellen der Solarstromanlagen. Wir haben Experten gefragt, warum das so ist und wie Sie die Ausfallquote senken können.


Böse Zungen behaupten: Der Wechselrichter heißt Wechselrichter, weil er so oft gewechselt wird. Das ist nicht ganz richtig: Der Name beschreibt vielmehr die Funktion der relativ kleinen Geräte, die den Gleichstrom aus den Solaranlagen in netzkonformen Wechselstrom umwandeln.


Allerdings mussten viele unserer Leser bereits in den ersten fünf Jahren ihren Wechselrichter reparieren oder gegen einen neuen austauschen (siehe Beitrag ab S. 88). Und das, obschon die Lebensdauer der Geräte von den Herstellern mit bis zu 20 Jahren angegeben wird.


„Wenn Wechselrichter ausfallen, dann relativ häufig in den ersten Tagen oder Monaten nach der Installation“, sagt Prof. Bruno Burger vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg. Vor allem neu entwickelte Produkte seien davon betroffen.


Der Konkurrenzdruck in der Branche ist scheinbar so hoch, dass einige Firmen auf Feldversuche vor dem Verkauf verzichten. „Der Kunde wird zum Versuchskaninchen“, sagt ein Branchen-Insider, der nicht genannt werden möchte.


Der Solarstromexperte Thomas Braun vom Maschinenring Schwäbisch-Hall in Ilshofen (Baden-Württemberg) hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Bei neueren Geräten ab dem Baujahr 2006 sei die Ausfallquote dagegen deutlich zurückgegangen.


Wechselrichter zu klein


Es sind aber nicht nur Kinderkrankheiten, die zu Problemen führen können, wie Oskar Wolf vom Solarinformationszentrum Solid in Fürth (Bayern) erklärt: „Oft sind Wechselrichter eine Nummer zu klein gewählt. Das heißt, die Leistung der Module ist höher als die der Wechselrichter.“ Beispiel: Die Leistung der Gesamtanlage beträgt 30 Kilowatt, die der Wechselrichter hingegen nur 25 Kilowatt.


Diese Vorgehensweise der Installateure ist nicht auf einen Planungsfehler zurückzuführen, sondern auf ein reines Kostenkalkül: Schließlich sind größere und leistungsfähigere Wechselrichter teurer als kleine.


„Ein deutlich zu klein dimensionierter Wechselrichter arbeitet aber öfters an seiner oberen Leistungsgrenze und somit bei höheren Gerätetemperaturen. Und dies hat erheblichen Einfluss auf die Lebensdauer“, sagt Dr. Heribert Schmidt vom Fraunhofer ISE. Darauf weisen auch einige Wechselrichterhersteller in ihren Stellungnahmen zu unserer Umfrage hin (siehe Kasten auf Seite 94).


„Grundsätzlich sollte die Leistung des Wechselrichters genauso hoch sein wie die der angeschlossenen Module. Im besten Fall haben die Wechselrichter sogar etwas mehr Leistung, maximal sollte diese aber 10 % darüber liegen“, sagt Wolf.


Beispiel: Ihre Anlage hat eine Leistung von fünf Kilowatt (die Leistung können Sie dem Installationsplan des Installateurs entnehmen). Der Wechselrichter muss somit mindestens eine Leistung von 5 Kilowatt aufweisen und sollte nicht mehr als 5,5 Kilowatt haben. Auch wenn Sie die Anlage nicht selber installieren und auf die Auswahl der Wechselrichter nur begrenzt Einfluss haben: Kontrollieren Sie Ihren Installateur.


Neben der Unterdimensionierung der Wechselrichter könnte ein zweiter Planungsfehler für den frühzeitigen Ausfall der Wechselrichter verantwortlich sein. So verträgt sich nicht jeder Wechselrichter mit jedem Modul.


„Der Anlagenbetreiber sollte daher darauf achten, dass der Installateur die Auslegung der Anlage ausschließlich mit einer anerkannten Planungs-Software, am besten mit der des Wechselrichterherstellers, durchführt“, empfiehlt Stefan Blome von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Kleve.


Eine weitere Störquelle in der Praxis könnten überhitzte Geräte sein, weil diese häufig an schlecht belüfteten oder staubigen Orten aufgehängt werden. „Ein Wechselrichter, der ständig sehr heiß läuft, macht unter Umständen mehr Probleme“, analysiert Andreas Schlumberger, Pressesprecher der Kaco New Energy GmbH.


Regelmäßig warten


Auch eine mangelhafte Wartung kann zu einer Überhitzung führen, z. B. wenn sich die Kühlrippen der Geräte mit Staub zusetzen, weiß Berater Blome. Die Kühlrippen sollten Sie deshalb regelmäßig mit einem Handfeger oder per Pressluft säubern.


Bei Geräten mit einer aktiven Lüftung mit Ventilatoren im Gehäuse müssen Sie die Ansaugsiebe in den Lüftungsschlitzen herausnehmen und reinigen. Kontrollieren Sie außerdem regelmäßig, ob die Lüfter noch laufen. Sie haben nämlich nur eine Lebensdauer von einigen Jahren.


Sie sollten die Wechselrichter zudem nicht in ungedämmten Dachböden oder an den Südseiten von Gebäuden montieren, da es dort in der Regel sehr heiß werden kann. Am besten eignen sich Nordseiten in oder an Gebäuden oder generell kühle Orte.


Worauf Sie sonst noch bei der Auswahl, Planung und Installation der Anlage achten sollten, haben wir für Sie im Kasten auf der Seite 93 zusammengefasst.


Wir halten fest


Als Ursache für den Ausfall von Wechselrichtern nennen Insider vier Gründe: Unausgereifte Technik, falsche Dimensionierung der Leistung, nicht passende Wechselrichter-Modul-Kombination und falscher Installationsort.


Landwirte, die neu in die Solarstromerzeugung einsteigen, sollten nur ausgereifte Technik und erfahrene Installateure wählen und ihrem Handwerker genau auf die Finger schauen. Reinigen Sie außerdem regelmäßig die Kühlrippen und Lüftungsschlitze der Geräte. Diethard Rolink, Hinrich Neumann

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