Jede Solarbatterie muss zum jeweiligen Betrieb passen, sagt Marco Schmidt vom Elektroanlagenbetrieb Pfenning aus Ochsenfurth, der den Speicher bei Landwirt Klaus Niedermeyer produziert und installiert hat. Anders als ein Schweinemastbetrieb hat ein Milchviehhalter morgens früh eine Verbrauchsspitze, kann dann die Mittagszeit zum speichern nutzen, damit dieser abends zum Melken wieder voll ist. Schmidt gibt noch weitere Tipps für die Planung:
- Ein Notstromspeicher ist wie ein Reservekanister: Beim Netzausfall liefert er nur so viel Strom, wie gespeichert ist. Niedermeyer hat z.B. 5 kWh als Reserve. Damit lässt sich die Stromversorgung etwa eine Stunde lang aufrechterhalten. In der Zeit kann er den Stall rechtzeitig erreichen und ein Zapfwellenaggregat in Betrieb nehmen.
- Die Photovoltaikanlage sollte nicht automatisch abschalten, wenn das Netz ausfällt, sondern im „Inselnetz“ weiter betrieben werden. So kann die Batterie weiter laden.
- Auch ist eine Netzrücksynchronisation sinnvoll, die dafür sorgt, dass der Wechselrichter der Photovoltaikanlage und der Stall wieder ans Stromnetz angeschlossen werden.
- Beim „Inselnetz“ muss der Speicher bei einem Netzausfall so reagieren wie das Stromnetz. Dazu gehört, dass Leistungs- und Fehlerstromschutzschalter abschalten, wenn z.B. ein Kurzschluss vorliegt. Sonst löst die Sicherung nicht aus.
- Die Größe des Speichers muss so bemessen sein, dass er nicht nur den Strombedarf der Geräte im Betrieb deckt, sondern auch genügend Leistung für den Anlaufstrom z.B. von Pumpen liefert.
- Wenn der Betrieb Elektrofahrzeuge mit der Batterie laden will, ist es sinnvoll, wenn sich eine Schnellladefunktion nachrüsten lässt.