Viele Bürgerinitiativen kämpfen gegen Windparks, Biogasanlagen oder neue Freileitungen mit dem Argument, das Landschaftsbild werde zerstört. „Wir müssen die Einwände der Bevölkerung ernst nehmen, dürfen aber nicht vergessen, dass der Mensch die Kulturlandschaft laufend ändert, z. B. durch Rodung, Ackerbau, Tourismus oder Straßenbau“, mahnt Dr. Bernhard Widmann zu mehr Sachlichkeit.
Der Leiter des Technologie- und Förderzentrums in Straubing (Bayern) ist überzeugt, dass der notwendige Umstieg auf regenerative Energie das Landschaftsbild zwangsläufig verändern wird: Windräder, Solaranlagen, neue Stromleitungen, aber auch Energiepflanzen wie Mais, Hirse oder schnell wachsende Bäume werden Teil unserer künftigen Kulturlandschaft sein. Und ohne Umstellung auf erneuerbare Energien wird stattdessen der Klimawandel deutliche Spuren im Landschaftsbild hinterlassen. Eine „Bewahrung des Landschaftsbildes“ war und ist somit reines Wunschdenken und schlichtweg nicht möglich.
Weitere Argumente liefern Widmann und andere Wissenschaftler in dem Buch „Energie aus Biomasse – ein ethisches Diskussionsmodell“, das helfen soll, die Diskussion um Bioenergie wieder zu versachlichen.