In einem EU-weiten Projekt haben Vertreter aus zwölf Ländern die Kombination von Abwasserentsorgung und Biomasseproduktion erprobt. In der dreijährigen Laufzeit des Projekts "BIOPROS" wurden Modelle und Kostenanalysen erarbeitet, die nun über landwirtschaftliche Verbände in Schweden, Bulgarien, Polen, Estland, Tschechien, der Slowakei, Italien und Spanien potentiellen Anwendern vermittelt werden. Mehrere hundert Interessenten - darunter viele Landwirte - haben die europaweiten Trainings bereits genutzt.
Das Konsortium des EU-Projektes BIOPROS will in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Verbänden das Wissen über die sichere und effiziente Verwendung von kommunalen Abwässern zur Biomasseproduktion stärker verbreiten. Als Anreiz für die Landwirte gelten etwa 10 % zusätzliche Einnahmen durch die Abnahme von Abwässern. "Darüber hinaus sparen sie Kosten für Nitratdünger ein - bei den aktuellen Verteuerungsraten (Preisverdopplung innerhalb von zwei Jahren) ein wesentlicher Faktor", teilt das federführende Technologietransferzentrum (ttz) Bremerhaven mit.
Das Abwasser dient als Nährstoff für schnellwachsende Pflanzen wie Pappeln und Weiden. Bei diesem Verwendungszweck tritt kein Hygieneproblem auf. Nach den Vorgaben des BIOPROS-Konsortiums hat sich der Einsatz des Kreislaufsystems bereits in einem größeren Zusammenhang bewährt: In Schweden wird das gesamte Abwasser-Recycling einer Gemeinde nach diesem Verfahren reguliert. "Dabei werden Seen zur Zwischenlagerung des Wassers im Winter genutzt, das in der Vegetationsperiode auf die Ackerflächen gepumpt wird", erläutert Projektmanager Alexander Schank aus dem Geschäftsbereich Wasser-, Energie und Landschaftsmanagement des ttz Bremerhaven. Weitere Infos unter www.ttz-bremerhaven.de .