Neuer Ansatz für die Gewinnung von Agraralkohol im Autotank: Nach Ansicht eines Wissenschaftlers der Universität Sydney könnte das bislang nur für die Herstellung von Tequila verwendete Agavengewächs in Australiens trockenem Landesinnern großflächig angebaut werden. Wie der Australisch-Neuseeländische Hochverbund mitteilte, wurde im Rahmen eines Pilotprojekts auf dem Kalamia Estate im australischen Bundesstaat Queensland bereits eine erste Agavenfarm zur Ethanolherstellung in Betrieb genommen. Es warte noch viel Arbeit, heißt es.
„Die Agave scheint für die Herstellung von Biokraftstoff äußerst vielversprechend zu sein“, betonte Pflanzenphysiologe Dr. Daniel Tan von der Agrarfakultät der Universität Sydney, der zusammen mit anderen Forschern die Eignung der Pflanzen für die Bioethanolherstellung untersuchte. Die Agave wachse auch in trockenen Gegenden ohne Bewässerung; sie gelte nicht als Nahrungsmittel, und ihr Anbau gehe nicht auf Kosten knapper Wasservorräte.
Bei dem Gewächs handelt es sich um eine wasserspeichernde Pflanze mit hohem Zuckeranteil, die in weiten Teilen Mexikos für die Tequilaherstellung angebaut wird. Tan und seine Kollegen zeigen sich davon überzeugt, dass die Agave im Vergleich zu anderen Pflanzen wie Zuckerrohr oder Mais, die bereits für die Herstellung von Ethanol verwendet werden, wichtige Vorteile hat, beispielsweise hinsichtlich Energieausbeute und Treibhausgaseinsparung.