Für erweiterte Fruchtfolgen bei der Erzeugung von Energie aus Biomasse hat sich Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner ausgesprochen. „Wer Mais für die einzige effektive Energiepflanze hält, der irrt sich; auch Pflanzen wie Malven, Glockenblumen, Beifuß, Rainfarn, Steinklee und Wegwarte können dazu beitragen, die erneuerbaren Energien weiter auszubauen“, erklärte die Ministerin beim Besuch eines Versuchsfeldes mit mehrjährigen Energiepflanzen-Mischungen vergangene Woche im brandenburgischen Phöben.
Damit es wegen der wachsenden Bedeutung von Energiepflanzen nicht zu einseitigen Fruchtfolgen auf Deutschlands Äckern komme, intensiviere der Bund die Förderung von Alternativen. Ziel sei es, Pflanzen zu erforschen, die auf Dauer ähnlich effizient sein könnten wie Mais. Es gebe einige Blüh- und Wildpflanzen, die ökonomisch und ökologisch vielversprechend seien.
Um zu praktischen Resultaten zu kommen, habe der Bund die Forschung im Bereich der Energiepflanzen deutlich verstärkt. „Wir müssen bei der Erzeugung von Bioenergie die gesellschaftlichen Ansprüche und die berechtigten Interessen der Landwirte in Einklang bringen“, betonte die CSU-Politikerin. Energiepflanzen würden gebraucht, gleichzeitig müsse aber auch die Landschaft in ihrer Vielfalt und als Ort der Erholung erhalten werden. Die Forschungsprojekte des Bundeslandwirtschaftsministeriums verbänden beides.
Das Agrarressort fördert die Erforschung alternativer Energiepflanzen in mehr als 100 Projekten mit insgesamt 40 Mio. Euro. Um der weiteren Ausweitung des Maisanbaus zur Biogaserzeugung auch politisch entgegenzuwirken, hat die Bundesregierung 2011 ferner bei der Novelle des EEG einige Änderungen bei der Förderung vorgenommen. So wurde beschlossen, dass der Mais in der Biogasproduktion nur noch bis 60 % der Masse gefördert wird. Außerdem wird Strom aus Pflanzen, die ökologisch besonders wertvoll sind, seit der Novelle höher vergütet.