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OPEC+ hat sich verzockt

Tanken erneut günstiger - Darum sinkt der Dieselpreis trotz geringer Ölmengen

Diesel ist an der Tankstelle erneut günstiger geworden, obwohl die OPEC versucht, die Ölmengen künstlich zu verknappen. Wie lange geht der Preisabschwung noch so weiter?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Kraftstoffpreise an den Tankstellen in Deutschland sinken weiter. Das zeigt sich besonders am Benzinpreis, wie die aktuelle wöchentliche ADAC Auswertung ergibt: Für einen Liter Super E10 müssen die Verbraucher derzeit im bundesweiten Mittel 1,781 € bezahlen und damit 1,9 Cent weniger als in der vergangenen Woche.

Deutlich geringer ist der Rückgang des Dieselpreises. Ein Liter kostet aktuell 1,645 €, das sind 0,6 Cent weniger als in der Vorwoche. Gleichzeitig rangiert der aktuelle Dieselpreis auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2023. Der Abstand zwischen den beiden Sorten hat sich damit wieder verringert.

Aus Sicht des ADAC besteht trotz fallender Preise weiteres Potenzial für Preissenkungen. Auch wenn der aktuelle Rückgang des Benzinpreises aus Autofahrersicht erfreulich ist, so müsste er jedoch deutlicher ausfallen. Laut ADAC ist der Preis für Super E10 derzeit ähnlich wie Mitte März. Damals kostete ein Barrel Rohöl der Sorte Brent jedoch gut zehn US-Dollar mehr als heute bei aktuell rund 77 US-Dollar.

Das sind die Gründe für den Preisrückgang

An weiter fallende Spritpreise sollten wir uns allerdings nicht gewöhnen. Laut Detlev Landmesser von der ARD-Finanzredaktion arbeitet das Ölkartell OPEC+ daran, den Ölpreis wieder anzuheben, ohne die Nachfrage abzuwürgen.

Bislang klappt das aber noch nicht. Auch die beschlossene künstliche Verknappung des Angebots habe auf dem Weltmarkt noch nicht zu einer Trendumkehr bei den Preisen geführt. Seit zwei Monaten wird es daher auch für die Kunden an den Tankstellen günstiger. Zuletzt war sogar der Preis für Nordseeöl der Referenzsorte Brent zur Lieferung im Juli erstmals seit Februar wieder unter die Marke von 80 Dollar gefallen.

Als Grund nennt Landmesser die bekannt gewordenen Pläne einiger OPEC-Länder wie Saudi-Arabien und Russland, die Produktion ab Oktober doch wieder steigern zu wollen. Abgesehen davon würden immer wieder einzelne Mitglieder aus der "Quotendisziplin" des Verbundes ausscheren und die getroffenen Absprachen unterlaufen, um ihre Öleinnahmen zu steigern.

Hinzu komme ein wachsender Bedeutungsverlust der Organisation. Nur 40 % des Öls, das im ersten Quartal dieses Jahres täglich weltweit produziert wurde, kam noch der OPEC+. Das liegt laut dem ARD-Bericht nicht zuletzt an dem starken Anstieg der Ölförderung in den USA. Dank Fracking sei das Land mit einer täglichen Förderung von über 13 Mio. Barrel mittlerweile der mit Abstand größte Ölproduzent.

Ein weiterer Grund für sinkende Notierungen ist die abflauende Sorge vor einer weiteren Eskalation des Nahostkonflikts und einer Verknappung. Gleichzeitig sank die Nachfrage wegen schwacher Industriekonjunktur und einem milden Winter. Das habe den Ölverbrauch insbesondere in Europa gedämpft, wo auch der sinkende Anteil von Dieselfahrzeugen den Verbrauch verringere. Daher senkte die IEA ihre Nachfrageprognose.

Ausblick

Trotz der jüngsten Wachstumsdelle rechnen Experten weiter mit einer Erholung der Weltwirtschaft und einer langfristig hohen Ölnachfrage. Die IEA erwartet auch für das kommende Jahr eine Rekordnachfrage. Hinzu kommen gerade ab Mitte Juni zunehmend saisonale Effekte zum Tragen. Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und die Vorsorge für den Winter auf der Nordhalbkugel stützen die Ölpreise in der Regel bis Mitte Oktober.

Wenn sich die Lage an den Zapfsäulen also kurzfristig weiter entspannen dürfte, spricht viel für bald wieder anziehende Notierungen, prognostiziert Landmesser.

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