Die Mineralölwirtschaft wehrt sich gegen den Beschluss des Klimakabinetts, die Neuinstallation reiner Öl-Brennwertgeräte ab 2026 zu verbieten und kurzfristig auch die Fördervoraussetzungen für Öl-Hybridheizungen einzuschränken. Das sei kontraproduktiv und ungerecht, sagte Adrian Willig, Geschäftsführer des Instituts für Wärme und Oeltechnik e. V. (IWO).
"Millionen Menschen, die im ländlichen Raum leben, sollen nicht nur zusätzliche Auflagen bei der Heizungsmodernisierung bekommen. Sie werden auch bei Fördermaßnahmen massiv benachteiligt. Das führt zu Verunsicherung und Attentismus bei den betroffenen Hauseigentümern und ist nicht nachvollziehbar", sagte der Lobbyist.
Selbst Eigentümer, die erneuerbare Energien in eine Öl-Hybridheizung einkoppeln wollen, würden bei der Fördermittelvergabe künftig leer ausgehen, mahnt er. Im Vergleich zu Hausbesitzern mit Gasanschluss könne der Nachteil pro Modernisierungsfall einige tausend Euro ausmachen. "Anstatt Verbote zu verordnen, sollte die Politik besser Anreize für die zusätzliche Einbindung erneuerbarer Energien in solchen Systemen schaffen", so Willig.
Er wünscht sich, dass eine zukünftige Förderung vielfältige Erfüllungsoptionen ermöglichen sollte. Dazu zählt der Geschäftsführer neben der Kombination von Öl-Brennwertheizungen, mit zusätzlichen erneuerbaren Energien in Form eines Hybridsystems, auch den Einsatz CO2-reduzierten Heizöls. "Ölheizungen müssen nicht rein fossil betrieben werden. Durch den künftigen Einsatz regenerativer Kraft- und Brennstoffe, wie zum Beispiel fortschrittlicher Biobrennstoffe oder Power-to-X, haben sie eine klimaneutrale Perspektive. Maßnahmen zur Einführung solcher erneuerbaren Kraft- und Brennstoffe sieht die Bundesregierung zwar vor; es ist aber widersinnig, wenn man zugleich die Anwendungstechnik verdrängen will, die diese grünen Brennstoffe nutzen kann", argumentiert Willig.