Auf einem guten Weg sieht Stephan Klein von der bayerischen Energieagentur den Ausbau der neuen Energien in dem Freistaat. Bis zum Jahres Ende haben diese vermutlich einen Anteil von rund 30 % am Stromverbrauch inne. Das heißt: Fast jede dritte Kilowattstunde ist „grün“.
Allerdings muss dieser Anteil auf 50 % ausgebaut werden, um die Atomstrom-Lücke in den kommenden zehn Jahren zu schließen, sagte Klein vergangene Woche auf einer Energietagung des Bayerischen Bauernverbandes in Herrsching. An der gesamten Stromproduktion soll die Biomasse dann jede zehnte Kilowattstunde beisteuern (10 %). Spitzenreiter wird die Wasserkraft sein. Wenn die Pläne der Landesregierung in München aufgehen, hat sie einen Anteil von 17 % inne, es folgt Solar mit 16 % und die traditionell eher schwächere Windkraft mit 4 bis 6 %.
Derzeit erzeugen in Bayern etwa 500 Windkraftanlagen Strom, die zusammen auf eine Leistung von 750 Megawatt kommen. Damit belegt Bayern im bundesweiten Vergleich einen der hinteren Ränge (Stand Ende 2011). Deutlich besser schneiden die Süddeutschen bei der Biogaserzeugung ab. Mit 2.372 Kraftwerken liegt der Freistaat in der Hitliste der Biogas-Bundesländer auf Platz eins. Beim Blick auf die Leistung sieht es allerdings schon anders aus. Da überwiegend kleine Anlagen das Bild dominieren, liegt diese bei nur etwa 700 Megawatt. Niedersachsen zum Beispiel kommt mit seinen rund 1.400 Biogas-Kraftwerken auf eine ähnlich hohe Leistung. (Diethard Rolink)