Weltweit werden auf 1,56 Mrd. ha Kulturpflanzen wie Getreide, Ölsaaten, Eiweiß-, Zucker- und Faserpflanzen, Obst, Gemüse, Nüsse u.a. angebaut. Von diesen Produkten gelangt das meiste in die Nahrung, nur rund 5 % der Fläche wurden 2018 für die Biokraftstoffproduktion genutzt.
Dabei zeichnet sich sehr deutlich ab, dass die Biokraftstoffproduktion zumeist dort angesiedelt ist, wo es ohnehin Rohstoffüberschüsse gibt. Ohne Biokraftstoffe müssten diese am Weltmarkt platziert werden, was die ohnehin niedrigen Rohstoffpreise stark belasten würde, schreibt am Dienstag die UFOP.
Die Biokraftstoff-Verwendung verringere den Produktionsüberhang, sorge für eine zusätzliche Wertschöpfung und reduziere den Bedarf an Devisen für den Import von Rohöl oder fossilen Kraftstoffen, heißt es weiter. Dieses Problem betrifft besonders die ärmeren Länder. Ein weiterer Vorteil sei der gleichzeitige Anfall von hochwertigen Eiweißfuttermitteln bei der Biokraftstoffherstellung. Deren Bedarf steigt stetig.
Der Anteil und die Qualität der Eiweißfuttermittel nehmen laut UFOP maßgeblich Einfluss auf die Preise der Rohstoffe. Sie bestimmten somit auch den Umfang der Anbauflächen. So seien Biokraftstoffe mitnichten die Preistreiber an den Rohstoffmärkten. Im Bedarfsfall stünden die Rohstoffe, die für die Biokraftstoffproduktion angebaut wurden, in erster Linie der Nahrungsmittelversorgung zur Verfügung. Im Falle einer politisch geförderten Extensivierung entfällt diese Option zur „Pufferung“ der Nahrungsmittelnachfrage, so die Interessenvertretung der Pflanzenölwirtschaft.