Brennholz, Holzhackschnitzel oder Holzpellets bleiben ein relativ preiswerter Konkurrent zu fossilen Energieträgern. Mit dieser Einschätzung widersprach der Präsident des Waldbesitzerverbandes Niedersachsen, Norbert Leben, vergangene Woche Prognosen, wonach der Nachschub für die Holzheizungen in Privatwohnungen knapp werden könnte.
Durchforstung sorgt für Nachschub
„Unsere Waldbesitzer nutzen die steigende Nachfrage nach Brennholz zu notwendigen Durchforstungsmaßnahmen. Die Waldpflege kommt stärkeren Bäumen zugute, die sich besser entwickeln und als Stammholz höhere Renditen bringen können“, äußerte er gegenüber dem Landvolk Niedersachsen. Die 60.000 privaten Waldbesitzer seien erfreut über die Nachfrage nach Brennholz, das als sogenanntes Schwachholz im unteren Marktsegment den Preis stütze.
Markterhebungen über die von Privatkunden zu zahlenden Preise für Brennholz gebe es allerdings nicht. „Die Preise variieren je nach Holzart, Aufbereitung, zusätzlichen Dienstleistungen und natürlich Standort sehr stark“, erläuterte Leben. So müsse ein Ofenbesitzer in der Stadt Hannover aufgrund des Zusammenspiels von Angebot und Nachfrage deutlich mehr ausgeben als ein Kunde in ländlichen Regionen Südniedersachsens oder der Heide.
Güntiger als Öl und Gas
Die privaten Waldbesitzer in Niedersachsen schlagen laut Landesbauernverband im Jahr auf einer Fläche von etwa 650.000 ha Wald knapp 2 Mio. Festmeter Holz ein. Das Holz finde dabei viele Verwertungsmöglichkeiten: Vom Brennholz über Industrie- und Sägeholz bis hin zu wertvollen Furnier- oder Möbelhölzern. Wie der Landesbauernverband weiter mitteilte, nimmt der Wert des Holzes, nach bayrischen Berechnungen zum Brennwert, erwartungsgemäß bei steigenden Preisen für fossile Energieträger zu. Allerdings werde Holz unter Berücksichtigung der verschiedenen Brennwerte weiterhin deutlich günstiger als Öl oder Gas angeboten. Holzheizungen in Privatwohnungen seien auch zukünftig preiswerter und umweltfreundlicher zu betreiben als Öl- oder Gasheizungen mit ähnlicher Leistung. Brennholz könne damit bei den privaten Energiekosten entlasten und einen Beitrag zur Energiewende leisten. Der Zugewinn an Behaglichkeit sei dabei in der Kalkulation noch nicht einmal berücksichtigt.