Nachdem Ende letzten Jahres bereits zwei deutsche Solarfirmen Insolvenz angemeldet haben, wittert die chinesische Konkurrenz offenbar ihre Chance: Am Silvesterabend legte der chinesische Konzern LDK Solar ein Übernahmeangebot für den deutschen Solarhersteller Sunways vor. Zunächst beteiligt sich LDK mit 33 Prozent an Sunways.
Das Unternehmen aus Konstanz war zuletzt in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Der Umsatz hatte sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2011 mit 84 Millionen Euro fast halbiert, während der Verlust auf 21,6 Millionen Euro lag – letztes Jahr wurden noch schwarze Zahlen geschrieben, berichtet das Magazin Focus auf seiner Internetseite.
Die Sunways und LDK Solar arbeiteten schon länger zusammen. Bereits Mitte 2011 deutete LDK-Finanzchef Jack Lai sein Interesse an der deutschen Solarbranche an: „Deutsches Image und deutsche Technik kombiniert mit chinesischen Lohnkosten. Daraus können sie einen globalen Markführer schaffen“, sagte er damals in einem Zeitungsinterview.
In der Tat gehen Experten davon aus, das chinesische Firmen sich verstärkt Zutritt zum deutschen Markt verschaffen wollen. Außerdem seien wegen der hohen Transportkosten nach Europa Fertigungsanlagen vor Ort vorteilhaft, berichtet Focus weiter. Mit groß angelegten Firmenkäufen der Chinesen sei jedoch nicht zu rechnen, sondern eher mit kleineren gezielten Zukäufen.