Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) wird es nach Einschätzung von Dr. Gerd Carsten Höher vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium künftig schwierig, neue Biogasanlagen zu bauen.
Wie das Niedersächsische Kompetenzzentrum Ernährungswirtschaft (NieKE) mitteilte, sieht Höher aber nicht im Neubau von Anlagen das „größte Problem“, sondern vielmehr im mangelnden Bestandsschutz bestehender Anlagen. Die Produktion werde reglementiert; wer darüber hinaus wachsen wolle, bekomme dies nicht entsprechend vergütet, so Höher.
Nach seiner Einschätzung soll die Förderung von Bioenergie im Strombereich durch die EEG-Novelle gestoppt werden. Zudem gab er laut NieKE zu bedenken, dass der Mais als Energiepflanze gesellschaftlich nicht akzeptiert sei. Darüber hinaus sei die Festlegung der Höchstmessungsleistungen als Deckel für die Stromerzeugung von Bestandsanlagen unangemessen und verhindere Effizienzsteigerungen und damit auch die Kostensenkung im Rahmen der bereits genehmigten, installierten Leistung.
Der Ministerialbeamte zeigte sich NieKE zufolge überzeugt davon, dass es zu vermehrten Insolvenzen kommen werde, gerade in Regionen mit hohen Flächenkosten. Wenn dann auch noch Substrate hinzugekauft werden müssten, könne das nicht mehr finanziert werden, warnte Höher. Damit seien Kreditlinien bei Banken unter Umständen „akut gefährdet“. Nach Einschätzung des Referatsleiters sind rund 2 000 Arbeitsplätze in der Branche vor allem ländlichen Raum stark gefährdet, berichtete NieKE.