Die Stromproduktion aus Holz fristet in Deutschland ein Nischendasein. Damit sich das ändert, fordert der Deutsche Energieholz und Pellet-Verband: Holz muss im Erneuerbaren-Energien-Gesetz als eigenständiger Einsatzstoff aufgenommen und entsprechend gefördert werden.
Hintergrund: Mit Hilf von so genannten Holzvergasern kann aus Holz ein brennbares Gas erzeugt werden, dass wiederum in Blockheizkraftwerken zu Strom und Wärme umgewandelt wird.
„Es gibt mittlerweile in der Praxis erprobte Anlagen auf Holzvergasungsbasis mit hohem elektrischem Wirkungsgrad, die sich hervorragend in dezentrale Strom- und Wärmenetze integrieren lassen“, sagte DEPV-Vorsitzender Martin Bentele vor kurzem gegenüber der Presse in Berlin. Die aktuelle EEG-Novelle erkennt noch nicht das Potenzial, das KWK auf Pelletbasis für den Ersatz fossiler Energie in diesem Bereich mit sich bringen könnten. Unter den im aktuellen EEG-Entwurf geplanten Bedingungen ist der Einsatz von Holzpellets in den KWK-Anlagen nicht wirtschaftlich zu betreiben. „Der DEPV schlägt daher vor, Holzpellets als eigenen Einsatzstoff in die EEG-Novelle aufzunehmen“, so Bentele weiter.
Die Einstufung als eigener Einsatzstoff würde aus Sicht des DEPV die Entwicklung der Holzvergasung voran bringen. Deutsche Technik hat hier mittlerweile Serienreife erlangt. Darüber hinaus ist der genormte Brennstoff Holzpellets in Deutschland in großen Mengen verfügbar. Der DEPV-Vorsitzende verweist auf die im Jahr 2010 auf rd. 1,75 Mio. Tonnen (t) angewachsene Produktionsmenge, mit der man europaweit Marktführer ist.
Mangels Absatz am deutschen Heizungsmarkt werden rd. 500.000 t Holzpellets exportiert und zwar vor allem für den wenig effizienten Einsatz in ausländischen Kraftwerken. Würden diese Pellets in Deutschland zur erneuerbaren Stromerzeugung verwendet, könnten damit mehr als 800 Gigawattstunden (GWh) Strom und knapp 1.000 GWh Wärme erzeugt werden.