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Deutsch-Amerikanische Energietage: Die Unterschiede sind groß

Die Vereinigten Staaten und Deutschland haben einen vergleichbaren Energiemix. Dennoch gibt es im Bereich der Bioenergie große Unterscheide. Das wurde vergangene Woche bei den ersten Deutsch-Amerikanischen Energietagen in Berlin deutlich.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Vereinigten Staaten und Deutschland haben einen vergleichbaren Energiemix. Dennoch gibt es im Bereich der Bioenergie große Unterscheide. Das wurde vergangene Woche bei den ersten Deutsch-Amerikanischen Energietagen in Berlin deutlich.


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Wie der Vorsitzende des Bundesverbandes Bioenergie (BBE), Helmut Lamp, betonte, ist in Deutschland die Bioenergie mittlerweile an der Kernenergie vorbeigezogen, was den Anteil an der Primärenergiebereitstellung angeht. Trotzdem sei der Anteil der Kernkraft in Deutschland höher als in den USA, wo wiederum dem Erdöl derzeit stärkere Bedeutung zukomme.


Den Anteil der erneuerbaren am US-Energiemix bezifferte er auf 7,4 %, davon wiederum 53 % Bioenergie, 36 % Wasser- und 6 % Windkraft. Als mögliches transatlantisches Kooperationsfeld nannte Lamp unter anderem die Züchtung von Energiepflanzen, denn "wir haben keine". Genutzt würden derzeit vielmehr Nahrungsmittelpflanzen.


Auf die massive Ausweitung des Anbauareals eben solcher Nahrungsmittelpflanzen, nämlich von Mais zur Ethanolgewinnung, ging Dr. Scott Minos vom US-Energieministerium ein. Er sieht den Mais nicht zuletzt wegen seiner Grenzen in Sachen CO2-Einsparung als Brückentechnologie bis zur Marktreife von Zelluloseethanol, die er schon ab 2012 erwartet. Laut den Prognosen der US-Regierung wandert bis 2014 immer mehr Mais in die Tanks der Pkw, bevor die Nachfrage dann seitwärts tendiert. Als Forschungsthemen, bei denen eine Kooperation mit Deutschland möglich ist, nannte Minos die Kosten der Enzymtechnologien und die Zuckerverluste bei der Stärkeaufbereitung.


Die Konferenz spielte sich vor dem Hintergrund der hochgesteckten Ziele von Präsident Barack Obama in der Umwelt- und Klimapolitik ab. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Versorgung soll laut seinen Planungen innerhalb der nächsten drei Jahre verdoppelt werden. Minos stellte in diesem Zusammenhang auch eine Anpassung der Bioenergieziele in Aussicht - und zwar nicht unbedingt nach unten, so wie es in Deutschland derzeit bei den Biokraftstoffquoten passiert.


Skeptisch äußerte sich der Amerikaner hingegen mit Blick auf staatliche Festpreise, wie sie in Deutschland das EEG im Strombereich vorsieht. Er sei sich nicht sicher, so Minos, ob Einspeisevergütungen in der US-Wirtschaft angenommen würden. Ernsthaft erwogen worden sei dieses System auf Bundesebene in den USA noch nicht. Möglichkeiten für solche Modelle bestünden aber in den Bundesstaaten.


Momentan existieren den Handelskammern zufolge in 28 Bundesstaaten Fördergesetze für grünen Strom, so genannte "Renewable Electricity Standards" (RES), die sicherstellen sollen, dass ein wachsender Anteil Elektrizität aus regenerativen Quellen kommt. Auf Bundesebene gibt es Steuerermäßigungen die jüngst bis Ende 2012 verlängert wurden. Dazu gehört ein Steuerfreibetrag in Höhe von umgerechnet 1,5 Eurocent/kWh für eine Laufzeit von zehn Jahren.


Zu den Chancen gehört das US-Konjunkturprogramm. Die Antragsbedingungen dazu werden voraussichtlich Mitte Juni veröffentlicht. Aus dem Gesamtpaket im Umfang von 12,7 Mrd. Euro sind Minos zufolge rund 607 Mio. Euro für die Bioenergie reserviert, und zwar in erster Linie für Investitionen, die praxisorientiert sind, "saubere, grüne Jobs schaffen" und transparent in der Finanzierung sind. Forschung und Entwicklung spielten eine gewisse Rolle, es gehe aber vor allem um fertige Technologien, umriss der Energieexperte die Stoßrichtung der US-Konjunkturspritze.

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