65 % der Deutschen wünschen sich die Atomkraft zurück. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Bild-Zeitung unter 100.000 Lesern. In der Tat: Die Erneuerbaren haben kein gutes Image. Sie gelten als ineffizient und Strompreistreiber. Dass dies aber bei Weitem nicht der Realität entspricht, belegt die Süddeutsche in einem Beitrag mit dem Titel: Die Mär vom teuren Ökostrom. Darin beruft sich die Autorin auf eine Studie des Forums für Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS).
"Konventionelle Energien verursachen deutlich mehr Kosten, als den Stromkunden direkt in Rechnung gestellt wird", zitiert die Zeitung Eike Meyer, stellvertretender Geschäftsführer beim FÖS. Nicht nur die Atomkraft auch die Kohle sei über Jahre subventioniert worden. Das falle dem Verbraucher aber nicht direkt auf, weil der Staat die Förderung über Steuern quer subventioniere. Würde man hingegen diese versteckten Kosten auf den Strompreis aufschlagen, wären Kohle- und Atomstrom deutlich teurer als der aus neuen Energien.
Allein die Subventionen für Atomstrom belaufen sich seit 1970 auf mindestens 187 Milliarden Euro, die für Energie aus Stein- und Braunkohle auf 177 Milliarden beziehungsweise 65 Milliarden Euro, heißt es in dem Beitrag weiter. Die neuen Energien kommen im Vergleich dazu auf „nur“ 54 Milliarden Euro.
Doch selbst damit sei es nicht getan: Die Folgekosten durch die Atom- und Kohle-Stromproduktion spiegeln sich ebenfalls nicht im Preis wieder. Würde man auch diese mit berücksichtigen, beläuft sich die Kilowattstunde Atomstrom auf bis zu 42,2 Centund Steinkohle auf 14,8 Cent. Energie aus Wind fällt im Vergleich dazu mit 8,1 Cent zu Buche, die aus Wasserkraft mit 7,6 Cent. Lediglich Solarstrom kommt auf 36,7 Cent. Das liegt laut FÖS aber an der Markteinführung dieser Technologie. Die Kosten sinken mit den Jahren.
Damit steht fest: Die neuen Energien sind bereits heute günstiger als die Konventionellen. (-ro-)