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Energiewende: Ohne Bioenergie geht es nicht

Für die Zukunft der deutschen Energieproduktion wird Bioenergie eine entscheidende Rolle spielen. Darüber waren sich die Experten auf dem Projekttag Bioenergie 2050 einig, den das Bundeslandwirtschaftsministerium am vor kurzem in Berlin veranstaltete und die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) koordinierte.

Lesezeit: 3 Minuten

Für die Zukunft der deutschen Energieproduktion wird Bioenergie eine entscheidende Rolle spielen. Darüber waren sich die Experten auf dem Projekttag Bioenergie 2050 einig, den das Bundeslandwirtschaftsministerium am vor kurzem in Berlin veranstaltete und die Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) koordinierte. „Ohne den effizienten Einsatz von Bioenergie ist die Umsetzung des Energiekonzepts der Bundesregierung hin zu einer nachhaltigen, zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung nicht möglich“, betonte Abteilungsleiter Clemens Neumann vom Bundeslandwirtschaftsministerium.


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Dabei sei Energie aus Biomasse die „Königsenergie“, denn sie könne bedarfsgerecht abgerufen werden. Zur Diskussion um die Flächenkonkurrenz zwischen Energie- und Lebensmittelproduktion betonte Neumann, die Produktion von Nahrung müsse Vorrang haben. Für die Weiterentwicklung der regenerativen Energie sieht er nicht nur den Gesetzgeber in der Pflicht. Vielmehr trage auch die Wissenschaft eine große Verantwortung. Sie leiste einen entscheidenden Beitrag zur Effizienzsteigerung und Technologieoptimierung, erklärte er. Derzeit unterstütze das Agrarressort auf Basis des Förderprogramms „Nachwachsende Rohstoffe“ 140 Bioenergie-Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von gut 67 Mio. Euro. Daneben werde die Forschung und Entwicklung dieses Bereiches mit Mitteln aus dem Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“ unterstützt.


Produktivität erhöhen


Die Notwendigkeit der Förderung unterstrich FNR-Geschäftsführer Andreas Schütte. Forschung und Entwicklung, Öffentlichkeitsarbeit und Verbraucherinformationen seien wesentliche Schlüsselelemente zum Ausbau der Nutzung von Bioenergie, erklärte Schütte. Trotz erkennbarer Erfolge in diesem Bereich seien die Ziele der EU und der Bundesregierung nur mit weiteren Anstrengungen erreichbar. Dabei seien Nachhaltigkeit und Effizienz von zentraler Bedeutung und maßgebliche Aspekte für die langfristige Zukunftsperspektive. Das heimische Bioenergiepotential liegt Schüttes Meinung nach 2050 bei rund 1.640 PJ und deckt dann rund 23 % des Gesamtenergiebedarf Deutschlands. Aktuell benötige ein Petajoule in der Wärmeerzeugung rund 5.600 ha. Eine Effizienzsteigerung, die Anpassung an den Klimawandel und die Nutzung weiterer Potentiale seien also dringend erforderlich, um die berechneten Werte im Jahr 2050 zu erreichen, erklärte der Experte. Im Vergleich zum angestrebten Ziel von 30 % bleibe allerdings trotzdem eine „Lücke“, gab der Experte zu bedenken. Die fehlenden 7 % müssten importiert werden.


Ausgeglichene Biogasfruchtfolgen


Einige Beispiele für die Optimierung entlang der Biogasproduktionskette stellte Jörn Budde vom Leibniz-Institut für Agrartechnik Bornim (ATB) aus Potsdam vor. Bereits bei der Lagerung der Silage könnten 20 % bis 40 % Verluste vermieden werden, beispielsweise durch Silierzusätze, die in einem Versuch des ATB um 16 % höhere Methangehalte generiert hätten. Im Vergärer könne die Produktion zudem durch die Beimengung von Enzymen gesteigert werden. Trotz der hohen Kosten der Enzyme führten diese zu einem „deutlichen ökonomischen Gewinn“ für den Anlagenbetreiber. Das größte Optimierungspotential bietet Budde zufolge die Hygienisierung des Gärrestes. Dadurch sei eine unproblematische Rückführung der organischen Masse auf den Acker möglich.


Neben der technischen Komponente leistet auch die Pflanzenzüchtung ihren Beitrag zur Verbesserung der Biogaserzeugung. Das hob Geschäftsführer Dr. Carl Bulich von der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung (GFP) hervor. Derzeit erforschten die Pflanzenzüchter zum Beispiel die Eignung beziehungsweise Optimierung von Roggen, Triticale, Energierüben, Futtergräsern und natürlich auch Mais zur Biogaserzeugung, berichtete Bulich. Er betonte zudem, dass die Biogaserzeugung nicht mit riesigen Maisflächen gleichzusetzen sei und warb für ausgeglichene „Biogasfruchtfolgen“. (AgE)

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