Mit großem Unverständnis hat der Präsident des Fachverbandes Biogas, Josef Pellmeyer, die aktuellen Äußerungen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zu einer angeblichen Überförderung für große Biogasanlagen kommentiert (Zur Meldung). „Nach nicht mal elf Wochen und ohne erkennbare Wirkungen des gerade novellierten Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) bereits grundlegende Änderungen an den Vergütungen zu fordern, halten wir für grundlegend falsch“, kommentiert Pellmeyer das Schreiben des Deutschen Bauernverbandes an Bundeskanzlerin Merkel. Neben der inhaltlichen Kritik an den Vorschlägen befürchtet der Verbandspräsident „eine erneute Verunsicherung und damit sehr geringe Bereitschaft von Banken und Investoren, Kapital für Biogasprojekte bereitzustellen.“
Auch die Forderung des DBV, bei Biogasanlagen die Marktprämie um 2,5 Cent/kWh zu reduzieren wenn keine Wärmenutzung (60 Prozent) erfolgt, macht weder ökonomisch noch rechtlich Sinn. Die umfangreichen verfahrenstechnischen und betriebsorganisatorischen Anforderungen in der Direktvermarktung (Marktprämie) lassen nur bedingt Mehrerlöse bei den Biogasanlagen entstehen. Diesen Anlagen eine Wärmenutzungspflicht aufzuerlegen, würde zu weiteren Kosten führen, die die Direktvermarktung gänzlich uninteressant für Biogasanlagen machen würde.
Auch die vom Deutschen Bauernverband beschworenen Wettbewerbsverzerrungen zwischen Energie- und Nahrungsmittelproduktion sind nach Meinung des Fachverbandes Biogas eher als Unterstützung und Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion insgesamt zu werten. Außerdem sind Biogasanlagen die idealen Ventile, um Überproduktion oder Missernten auf den Agrarmärkten abzupuffern. Sie stabilisieren damit das Einkommen der Landwirtschaft.
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