Der in einigen Bundesländern gefunde Gen-Mais hält auch die Biogasbranche in Atem. Denn offensichtlich soll ein Teil der Funde bis kurz vor der Blüte aufwachsen und dann in Biogasanlagen verwertet werden. Lesen Sie dazu auch die Meldung "Wirrwarr um verunreinigtes Maissaatgut".
"Wir sind strikt dagegen", betont Dr. Claudius da Costa Gomez, Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas, "Biogasanlagen können keine Entsorgungseinrichtungen für gentechnisch veränderte Pflanzen sein, weil die ausgegorenen Gärsubstrate in der Landwirtschaft als hochwertige Dünger eingesetzt werden." Daher kann der Anbau von Pflanzen für die Energiegewinnung in Biogasanlagen in keinster Weise von der Lebensmittelproduktion in der Landwirtschaft abgegrenzt werden.
"Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist aus der Sicht des Fachverband Biogas auch kein Einsatz von Gentechnik im Energiepflanzenanbau notwendig, um im Bereich der Energiepflanzenzüchtung einen raschen Zuchtfortschritt zu erreichen", erklärt da Costa Gomez. Beim Verbraucher herrschten immer noch große Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von Gentechnologie in der Landwirtschaft. "Wir lassen uns das positive Image von Biogas durch den Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen nicht kaputt machen", verdeutlicht der Verbandsvertreter. Beim Einsatz von Genpflanzen in Biogasanlagen würde die Akzeptanz in der Bevölkerung gegenüber dieser Form der Energieerzeugung verloren gehen.
Der Fachverband Biogas plädiert dafür, die Felder umzubrechen und neu einzusäen. Die Kosten dafür muss die Saatgutfirma den Landwirten erstatten. Ebenso ist eine Entschädigung für den zu erwartenden Ertragsausfall aufgrund der späteren Saatzeit der Nachsaat zu zahlen.