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Steigende Energiepreise

Flüssiggas als clevere Alternative zu Erdgas?

Die Anbieter von Flüssiggas nutzen die aktuelle Unsicherheit beim Thema Heizung und Energie, um auf ihr Produkt als Alternative zu Wärmepumpe und Co. hinzuweisen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Energiewende wollte eigentlich Fahrt aufnehmen, setzt viele Hausbesitzer aber zunehmend unter Druck. Steigende Energiepreise, neue gesetzliche Vorgaben wie das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Diskussion über den Rückbau von Erdgasnetzen - von dem beispielsweise in Mannheim bis 2035 rund 56.000 Haushalte betroffen sein könnten - sorgen für Unsicherheit.

Eine Lösung rückt dabei immer stärker in den Fokus: Flüssiggas. Die flexible Energiequelle ermöglicht eine einfache Umstellung bestehender Gasheizungen, ohne dass in neue Heizsysteme investiert werden muss, wirbt das Unternehmen Progas.

Einfache Umstellung statt kostenintensiver Komplettsanierung

Viele Hausbesitzer fürchten hohe Investitionen in neue Heiztechnologien. Doch wer bereits eine Gasheizung besitzt, kann diese oft mit geringem Aufwand auf Flüssiggas umrüsten. Moderne Gasbrennwertthermen lassen sich durch kleine Anpassungen - wie den Austausch bestimmter Bauteile oder eine elektronische Umstellung - schnell und unkompliziert anpassen.

Auf dem Grundstück wird ein oberirdischer oder erdgedeckter Flüssiggastank platziert, so lässt sich die Umstellung in kurzer Zeit realisieren.

Preise

Wer sich einen Flüssiggastank mietet, profitiert von geringen Investitionskosten. Die Jahresmiete beginnt bei etwa 120 €. Auch der Kauf eines Flüssiggastanks ist möglich. Die Kosten dafür starten bei etwa 2.500 €. Hinzu kommen die Installationsarbeiten sowie die Kosten für Prüfung und Wartung.

Auch bei den Verbrauchskosten punktet Flüssiggas: Der Durchschnittspreis inklusive CO2-Abgabe lag für Flüssiggas im Jahr 2024 bei rund 9,3 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Brennwert. Damit ist Flüssiggas etwa 7 % günstiger als Erdgas (10,0 Cent/kWh), sagt der Verband Flüssiggas.

Wer eine Gasbrennwerttherme besitzt, die vor dem 31.12.2023 eingebaut wurde, kann diese nach dem Wechsel zu Flüssiggas bis zum 31.12.2044 mit fossilem Flüssiggas betreiben. Zudem ist jederzeit möglich, auch biogenes Flüssiggas zu nutzen oder beizumischen. Dafür sind keine technischen Anpassungen an der Heizungsanlage notwendig.

Flexibel, unabhängig und zukunftssicher

Im Gegensatz zu Erdgas (LNG) besteht Flüssiggas (LPG) aus Propan und Butan. Da sich dieses Gasgemisch bereits bei geringem Druck verflüssigt, lässt es sich einfach transportieren und lagern. Das macht Flüssiggas zu einer sicheren und leitungsunabhängigen Versorgungslösung, insbesondere für Regionen, in denen der Rückbau der Erdgasnetze diskutiert wird. Zudem erfüllt Flüssiggas die Vorgaben des neuen GEG.

Nachhaltige Versorgung mit Bio-Flüssiggas

Wer langfristig auf eine zukunftssichere Lösung setzen möchte, kann biogenes Flüssiggas nutzen, werben die Anbieter. Es werde aus nachwachsenden Rohstoffen oder ressourcenschonend aus Reststoffen gewonnen, ist chemisch identisch mit herkömmlichem Flüssiggas und kann flexibel beigemischt werden.

Ob zu 15, 30, 60 oder 65 % - Bio-Flüssiggas erfüllt die steigenden Anforderungen des GEG und reduziert die CO2-Emissionen im Vergleich zu konventionellem Flüssiggas nochmals um bis zu 90 %. So bleibt die bewährte Heiztechnik erhalten, während zugleich eine erneuerbare Energienutzung möglich wird, sagt Progas.

Deutscher Verband Flüssiggas sieht bezahlbare und pragmatische Alternative

"Wir sehen steigendes Interesse von Hauseigentümern, die sich nach dem netzunabhängigen Energieträger Flüssiggas erkundigen", sagt Jobst-Dietrich Diercks, Vorsitzender des Deutschen Verbandes Flüssiggas (DVFG). "Wer ausreichend Platz auf seinem Grundstück für einen Tank hat, kann sofort zu Flüssiggas wechseln - und seine bisherige Gasbrennwerttherme weiter nutzen."

Die Zeit drängt

Wer sich als Erdgaskunde jetzt für eine neue Heizoption entscheidet, macht sich rechtzeitig unabhängig von einem möglichen Rückbau des Erdgasnetzes. Abwarten kann auch zu hohen Preissteigerungen führen. Denn je weniger Haushalte Erdgas über das Netz erhalten, desto weniger Haushalte tragen auch die Kosten für die funktionierende Infrastruktur, das sogenannte Netznutzungsentgelt. Daher ergibt es Sinn, sich frühzeitig Gedanken über eine zukunftssichere Heizalternative zu machen.

Und das Interesse an einem Wechsel ist derzeit so groß wie nie: "Aktuell heizen bundesweit rund 620.000 Haushalte sowie eine Vielzahl von Industrie- und Gewerbebetrieben mit Flüssiggas", sagt Diercks. "Wir halten eine Verdopplung der Kundenzahl für möglich."

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