Als eine der ersten Gemeinden in Deutschland bezieht das nordfriesische Bordelum seine komplette Energieversorgung aus vor Ort produzierten erneuerbaren Quellen und zwar rund um die Uhr. Ein im Dezember 2017 gestartetes Pilotprojekt, durchgeführt von der EcoWert 360°, hat nun die Versorgungssicherheit des Ortsteils Dörpum bei 100%igem Bezug von erneuerbaren Energien dargestellt.
Um eine unabhängige Selbstversorgung aus den bisher ins öffentliche Netz eingespeiste Stromüberschüssen zu jeder Zeit zu ermöglichen, wurden Energiespeichersysteme, sanierte Gebäude und elektrifizierte Verkehr und Wärmeversorgung in die Konzeption einbezogen.
Zu den größten Herausforderungen zählt unter anderem die Regionalisierung der Stromversorgung im Rahmen eines geplanten Gemeindewerks und die damit verbundene Vernetzung von Verbraucher und Erzeuger. Zusätzlich muss die bereits gut vernetzte Wärmeversorgung auch nach der EEG-Förderungsphase ausgebaut sowie die energetische Sanierung des Baubestandes unter Wahrung des Ortsbildes fortgeführt werden.
Zu den Besonderheiten des Projekts gehört unter anderem ein kleines „Privatnetz“, das als Testfeld für diverse technische, wirtschaftliche und organisatorische Belange im Hinblick auf die Einspeisung erneuerbarer Energien in regionale Netze dient. Daraus können wichtige Erkenntnisse über die notwendigen Rahmenbedingen, infrastrukturelle Maßnahmen und mögliche Hindernisse der bevorstehenden Energiewende gewonnen werden.
„Die Voraussetzungen für eine ganzheitliche Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien sind ideal. Das Projekt in Dörpum beweist, dass selbstproduzierte, erneuerbare Energien nicht nur bilanziell, sondern nun auch in Echtzeit vor Ort und zuverlässig funktioniert und eine 100% Energieversorgung ermöglicht.“, so Projekt-Inspirator Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group.
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