Nachdem die Pläne bekannt wurden, formierte sich in den vergangenen Tagen eine breite Front von Landwirten und Bürgern gegen das Projekt. Deren größten Sorgen: Weil für die Biogasproduktion nach Auskunft des Energieversorgers unter anderem rund 28.000 t Mais und 15.000 t Grassilage pro Jahr benötigt werden, befürchten viele eine zunehmende Flächenknappheit, steigende Pachtpreise und ein starkes Verkehrsaufkommen durch Rohstofftransporte von und zu der Anlage. Der Pachtmarkt in der Region sei ohnehin schon leer gefegt, zitiert das landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe hiesige Bauern. Und nun werde E.ON weitere 750 ha Fläche für den Anbau der nachwachsenden Rohstoffe in Beschlag nehmen. Das sei zu viel. Ein Vertreter von E.ON hält hingegen in den Westfälischen Nachrichten dagegen: "Wir nehmen niemanden die Fläche weg." Die Region könne eine Anlage dieser Größenordnung problemlos vertragen. Viele Ängste seien hochgekocht worden. Zudem würden die Zahle der zu vermutenden Lkw-Transporte durch die Biogasanlage nur einen Bruchteil dessen ausmachen, was an Verkehrsaufkommen durch das ehemalige Betonwerk verursacht wurde. In einer eigens angesetzten Bürgerversammlung am Montag dieser Woche sollten die Kontrahenten sich eigentlich aussprechen. Daraus wurde nichts. Der von den Organisatoren angemietete Saal war für den unerwartet hohen Ansturm von bis 450 Bürgern zu klein. Die Veranstaltung wurde kurzer Hand abgesagt. Am kommenden Montag, den 25. Februar, soll in der Stadthalle Ahlen gegen 18 Uhr ein neuer Anlauf genommen werden.