Ein Solarturmkraftwerk mit einer weltweit einzigartigen Technologie ist seit vergangener Woche in Jülich (Nordrhein-Westfalen) in Betrieb. 2.500 einzelne Spiegel lenken die Sonnenstrahlung auf die Spitze eines 50 Meter hohen Turms, wo die Energie zur Stromproduktion genutzt wird. Bei der Einweihung des Turms, der jährlich rund 1.000 Megawattstunden (MWh) Solarstrom in Netz einspeisen soll, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Wir schaffen in Deutschland die technischen Voraussetzungen, um zukünftig Sonnenstrom aus der Wüste zu nutzen. Mit solchen innovativen Technologien sind wir bestens für einen Leitmarkt der Zukunft gerüstet." Das BMU unterstützt das Projekt mit 4,1 Millionen Euro. In den vergangenen vier Jahren hat das Ministerium fast 25 Millionen Euro in Projekte zur solarthermischen Stromerzeugung investiert.
Solarthermische Kraftwerke sind laut BMU in erster Linie für den Einsatz in Ländern mit hoher Sonneneinstrahlung geeignet, wie sie zum Beispiel im Mittelmeerraum gegeben ist. Weltweit ist die solarthermische Stromerzeugung auf dem Vormarsch, teilt das BMU mit. Die Bundesregierung unterstützt den Ausbau solarthermischer Kraftwerke unter anderem beim Solarplan der Union für das Mittelmeer sowie in der internationalen Klimaschutzinitiative. Zusätzlich fördert das BMU Forschung und Entwicklung von solarthermischen Kraftwerken und bereitet damit den Weg für Projekte wie das Wüstenstromprojekt der Desertec-Industrieinitiative. Laut BMU soll der nächste Schritt Richtung Wüste in Algerien erfolgen. Ein entsprechendes Projekt wird innerhalb der internationalen Klimaschutzinitiative des BMU gefördert.