Der massive Einbruch der Biodiesel-Nachfrage in Deutschland hat Konsequenzen für die schrumpfende Zahl der Abnehmer des umweltfreundlichen Treibstoffs. Wie die Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel (AGQM) nach einer Umfrage bei ihren Lizenznehmern am vergangenen Freitag mitteilte, bleiben von deren 1.200 Tankstellen künftig voraussichtlich nur noch 250 Biodiesel-Stationen übrig.
Verantwortlich für die Entwicklung macht die AGQM eine "unverhältnismäßig hohe Besteuerung von Biodiesel". Vor etwa einem Jahr hatten noch schätzungsweise 1.900 Tankstellen in Deutschland reinen Biodiesel verkauft. Als Konsequenz aus dem dramatischen Rückgang bei Anbieterzahl und Absatzmenge an den verbliebenen Zapfsäulen hat der AGQM-Vorstand vergangene Woche beschlossen, die Qualitätssicherung auf der Stufe der Biodieseltankstellen zu beenden.
Beibehalten wird jedoch das Qualitätsmanagement auf der Ebene der in der AGQM zusammengeschlossenen Biodieselhersteller und -händler, die den Methylester für die obligatorische Beimischung zu konventionellem Diesel und für Großabnehmer liefern. Um den Absatz als Reinkraftstoff dauerhaft zu ermöglichen, fordert die AGQM den Gesetzgeber auf, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass eine dauerhafte Konkurrenzfähigkeit zu mineralischem Diesel ermöglicht wird.