Einen besseren Abbau von Biomasse im Vergärer von Biogasanlagen verspricht sich die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) durch eine Membrantechnik, die derzeit in Nordhausen erforscht wird.
Wie die FNR kürzlich mitteilte, wollen die Forscher von der Fachhochschule Nordhausen und der Biotechnologie Nordhausen GmbH die Flüssigphase aus dem Fermenter abtrennen und anschließend abpumpen. Dieses so genannte "Permeat" enthalte kaum weiter abbaubare Substanzen, dafür aber viele Nährstoffe und Karbonsäuren, die die Bakterien bei höheren Konzentrationen sogar hemmen könnten.
Die noch nicht vollständig abgebauten Biomassefraktionen in Form der Festphase verblieben im Fermenter und könnten so weiter vergoren werden. Die nun getestete Membran wird laut FNR in ähnlicher Form auch in der Abwasserreinigung eingesetzt. Weiterer Bestandteil des Projekts ist eine anaerobe Nachbehandlung des "Permeats" zur Erfassung der Restgaspotentiale. Anschließend soll es als wertvoller Flüssigdünger wieder auf dem Acker ausgebracht werden können.
Ansatzpunkt für das Forschungsvorhaben sind die teilweise noch unbefriedigenden Abbauraten organischer Substanzen in Biogasanlagen. Dafür werden insbesondere die schwer verdaulichen Fraktionen wie Zellulosen und Hemizellulosen verantwortlich gemacht, für die die Verweilzeiten im Vergärer zu kurz sind. So werde beispielsweise in einem durchschnittlichen Fermenter nur 50 % bis 65 % der organischen Trockensubstanz des Rohstoffs Mais in Biogas umgewandelt, erläuterte die FNR. Der Rest gehe ungenutzt auf die Ackerflächen zurück, ein großer energetischer Verlust.
Einer längeren Verweilzeit im Fermenter stünde jedoch die dann abnehmende Gasausbeute entgegen oder aber, bei gleichzeitiger Beschickung mit frischer Biomasse, die zu stark ansteigende Raumbelastung. Nun versprechen sich die FNR-Förderer von dem Vorhaben in Nordhausen einen Lösungsansatz.