Innerhalb von nur wenigen Monaten haben die Stadtwerke ein innovatives Kooperationsprojekt mit dem Horn-Bad Meinberger Biogasanlagen-Betreiber R&S-Energy entwickelt. Die Firma erzeugt bereits Rohbiogas aus nachwachsenden Rohstoffen im Trockenfermentationsprozess. Diese Anlage wird nun bis zur Jahresmitte 2009 auf mehr als die doppelte Kapazität erweitert. Die Stadtwerke werden in unmittelbarer Nähe eine Biomethan-Aufbereitungsanlage nach dem Prinzip der drucklosen Aminwäsche errichten, teilt das Beratungsunternehmen Arcanum Energy Systems aus Unna mit.

Das so aufbereitete Biomethan wird von den Stadtwerken ins Erdgasnetz eingespeist. Dabei ist die Aufgabenteilung klar gegliedert. Ein Partner ist verantwortlich für die Produktion des Rohbiogases und für die Substratbeschaffung, die Stadtwerke Detmold koordinieren Aufbereitung, Einspeisung und Vertrieb. Mehr als 1.000 Norm-Kubikmeter Biomethan pro Stunde werden auf diese Weise produziert werden.

An den späteren Verbrauchsstellen wird es wieder entnommen und direkt vor Ort mit Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt. Die Wärme wird also dort produziert, wo sie benötigt wird.

Die Biogasanlage befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Detmolder Versorgungsgebiet. Mehr als 50 Landwirte aus der Region werden die notwendigen "Nachwachsenden Rohstoffe" wie Getreide, Mais- und Grassilage produzieren. Das Gärsubstrat wird von den Landwirten wieder zurückgenommen und als Dünger eingesetzt. Im Sommer 2009 soll die Gasproduktion starten.

Mit der neuen Biogas- und Gasaufbereitungsanlage können die Stadtwerke Detmold den jährlichen Wärmebedarf von rund 3.000 Haushalten decken. Der zusätzlich erzeugte ökologische Strom kann darüber hinaus rund 4.000 Haushalte versorgen.