Angesichts der Diskussion um die sogenannte Strompreisbremse von Bundesumweltminister Peter Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler agieren die Banken inzwischen weitaus vorsichtiger bei der Finanzierung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen und verlangen für Bankkredite oft höhere Eigenkapitalanteile und Zinsen als bisher. Das geht aus einer Umfrage hervor, die Greenpeace Energy unter den zehn führenden Geldgebern für Bioenergieanlagen durchgeführt hat.
Wie Greenpeace Energy vergangene Woche in Hamburg mitteilte, verunsichert die Geldhäuser nicht nur der Entwurf zu möglichen Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), der Vergütungskürzungen für neue wie alte Bioenergieanlagen vorsieht, sondern auch die bereits seit Wochen schwelende Debatte um den weiteren Kurs der Energiewende.
Vertrauen in die Politik verloren
Die Pläne der Bundesregierung erschütterten vor allem das Vertrauen der Banken, dass die Anlagen im Laufe ihrer Betriebsdauer das Geld verdienen könnten, das für ihren Bau aufgewendet werden müsse.
Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) poche beispielsweise auf eine zusätzliche Reserve von 5 % bis 10 % der Investitionssumme. Auch die GLS Bank stellt nach Angaben von Greenpeace Energy anstehende Projekte unter verschärfte Beobachtung und verhandelt mit Investoren, was sie im Zweifel an Kapital noch nachlegen könnten.
„Die führenden Windkraft-Finanzierer haben gemeinsam an den Bundesumweltminister geschrieben, um ihm die Folgen seiner Strompreisbremse plastisch zu schildern“, erklärte GLS-Kreditkundenbetreuer Christian Marcks gegenüber Greenpeace Energy. Noch regiere auf Seiten der Banken das Prinzip „Hoffnung“. Setze Altmaier sich allerdings durch, sinke die Rentabilität der Projekte dramatisch. Dann müssten die Banken noch deutlich stärker auf die Bremse treten, so Marcks.