Lithium-Ionen-Akkumulatoren werden als Energiespeicher in Elektrofahrzeugen, Smartphones oder Akkuschraubern eingesetzt und sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden im Jahr 2018 rund 202 Mio. Lithium-Ionen-Akkus im Wert von 2,4 Mrd. Euro nach Deutschland importiert.
Die Importmenge war damit fast viermal so hoch wie 2012. Damals waren es noch 55 Mio. Stück. Eine Auswertung der Monate Januar bis September weist auf eine weitere Steigerung der Ein- und Ausfuhren im Jahr 2019 hin: So wurden in diesem Zeitraum rund 190 Mio. Lithium-Ionen-Akkus importiert und 87 Mio. exportiert.
Deutschlands Hauptlieferant ist nach wie vor die Volksrepublik China: Rund 40 %, das sind 80 Mio. Lithium-Ionen-Akkus im Wert von 747 Mio. Euro, wurden 2018 aus China importiert. 83 % der deutschen Importe stammen aus vier asiatischen Ländern (China, Japan, Südkorea und Singapur). Deutschland exportierte 2018 rund 97 Mio. Lithium-Ionen- Akkus im Wert von 1,1 Mrd. Euro. Damit hat sich die Exportmenge seit 2012 (27 Mio. Stück) fast vervierfacht. Hauptabnehmerland im Jahr 2018 war Ungarn (43 Mio. Stück im Wert von 74 Mio. Euro).
Altmaier will Fördergelder für deutsche Batteriefertigung schnell genehmigen
Die EU-Kommission hat in dieser Woche umfangreiche Subventionen für die Fertigung von Akkumulatoren für Elektroautos in Europa genehmigt. Neben Deutschland planen nun auch Frankreich, Belgien, Finnland, Italien, Polen und Schweden den Aufbau einer heimischen Batteriezell-Fertigung finanziell zu fördern. Es sind Beihilfen in Höhe von 3,2 Mrd. Euro vorgesehen. Die Staaten hoffen, dass private Investitionen im Umfang von 5 Mrd. Euro folgen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bezeichnete die Entscheidung der Kommission als "großen Erfolg für den Automobilstandort Deutschland und Europa". Ziel sei es, "die innovativsten und nachhaltigsten Batterien bauen und so Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Europa sichern", erklärte der CDU-Politiker. Jetzt gelte es, die konkreten Projekte schnell an den Start zu bringen.
Von deutscher Seite sind fünf Unternehmen an der europaweiten Allianz beteiligt, wie Altmaier mitteilte: der Chemiekonzern BASF, der Autobauer BMW, die Peugeot-Tochter Opel, eine deutsche Tochter des belgischen Recycling-Konzerns Umicore und der Batteriehersteller Varta.
Volkswagen will sich für die geplante Batteriezellfertigung nicht um staatliche Fördermittel bewerben. Vorstand Sommer begründete den Verzicht unter anderem mit dem Verweis auf das Tempo, mit dem die Produktion in Salzgitter starten soll. „Wir wollen sehr schnell in die industrielle Fertigung“, sagte er. Der Serienstart ist für spätestens 2024 geplant.