Seit Anfang 2018 werden bei der Schlachtung von Mastputen und Masthähnchen Tierwohlindikatoren in einer Befunddatenbank bei QS erfasst. Aktuell liegen Datensätze zu etwa 915 Mio. Schlachttieren vor.
Für jede Schlachtpartie werden vom Schlachtbetrieb Informationen zur Fußballengesundheit, zur Mortalität beim Tiertransport und zur Mortalität im Bestand erhoben, erklärt dazu die QS GmbH in ihrem aktuellen Report Fleisch und Fleischwaren. Der Zustand der Fußballen ermögliche eine Einschätzung zur Qualität der Einstreu, zu Klima, Futter, Darmgesundheit und Haltungsbedingungen.
Die Mortalität im Bestand hingegen würde Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Herde zulassen und die Transportverluste Aussagen zur Vitalität der Herde und zur Häufung des Anteils geschwächter Tiere. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Robby Andersson von der Hochschule Osnabrück würde QS nun zeitnah die eingegangenen Befunddaten bewertet. Anschließend könnten Experten aus der Wirtschaft die Optionen für eine zukünftige Rückmeldung an die Geflügelhalter definieren.
Die Geflügelmäster sollen dadurch zukünftig zusätzliche Informationen erhalten, die sie im Betrieb für die weitere Optimierung der Tiergesundheit verwenden können. Schlachtbetriebe mit einer Schlachtkapazität von mehr als 500 Puten oder mehr als 4.000 Masthühnern pro Stunde müssten die Fußballenveränderungen über ein kamerabasiertes System erfassen.
Um reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten, seien die Kameraeinstellungen von zentraler Bedeutung, so die QS weiter. Dazu gehöre die regelmäßige Reinigung und Wartung sowie die Verifizierung und Kalibrierung. Für einen ordnungsgemäßen Betrieb des Kamerasystems müssten daher entsprechende Vorgaben im Qualitätsmanagementhandbuch des Unternehmens aufgenommen werden. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden QS-Audits würden diese Vorgaben kontrolliert.