Mindestens drei oder vier Diebe müssen es vermutlich gewesen sein, die bei Landwirt Norbert Wuchenauer aus Oberdischingen insgesamt 34 Hennen nachts aus dem verschlossenen Hühnermobil gestohlen haben.
Der Schwäbischen Zeitung berichtet der Tierhalter, dass die Täter zunächst ein Loch in den Maschendraht des Auslaufs geschnitten hatten, um zum Hühnermobil zu kommen. Das wiederum hatte planmäßig am Abend automatisch seine Schiebetür für die Hennen geschlossen. Die Zugangstür war ebenfalls abgeschlossen.
Aus Sicherheitsgründen gibt es aber eine Notklappe nach außen, die nur durch einen Riegel verschlossen sein darf, damit die Hühner im Brandfall raus laufen können, schildert Wuchenauer. Und genau durch diese Klappe, direkt über dem Boden und nur knapp 1 m hoch, seien die Diebe unter den Wagen gekrochen. Sie zwängten sich dann noch durch ein 50 cm breites Loch und waren damit im Inneren.
Einfach von der Sitzstange eingesammelt
"Die Hühner hocken nachts auf der Stange", erklärt der Landwirt. "Da kannst du mit denen machen, was du willst." Er vermutet, dass ein Täter die Hennen von der Stange eingesammelt und durch die Klappe nach unten gereicht hat.
An den verbliebenen Hennen sei das Prozedere auch nicht spurlos vorbeigegangen. Laut Wuchenauer hätten sie nun einen Legeschock und seien sehr ängstlich. Denn wenige Wochen zuvor habe schon ein Mader im Stall gewütet. Von ursprünglich 220 Hühnern fehle jetzt fast ein Viertel. Und zusammen mit dem Legeschock habe er nun pro Woche etwa 280 Eier weniger.
Schlaflose Nächte: Wann kommen sie erneut?
Ratlos ist er, wie er seine Tiere künftig besser schützen kann. Mit 2 ha ist die Wiese zu groß. Kameras aufzustellen, sei da fast unmöglich. "Wo fange ich denn da an?", fragt er und macht sich große Sorgen.
Nachts könne er nicht mehr so gut schlafen, erzählt er. Die Diebe wüssten ja jetzt, wie es geht. "Das ist unsere heutige Gesellschaft." Auch einen Verkaufskühlschrank auf Vertrauensbasis habe er schon schließen müssen, weil das mit dem Vertrauen nicht ganz funktioniert habe.