Die Familienbetriebe Land und Forst kritisieren das vom Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium vorgelegte Konzept für eine Honorierung der Ökosystemleistung des Waldes und von klimaangepasstem Waldmanagement scharf.
„Dieser Vorschlag geht an unserer Forderung nach einer leistungsbezogenen Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes vollkommen vorbei. Er dient weder dem Klimaschutz noch dem Wald. Ein wirklich zukunftsgerichteter Waldbau braucht nachhaltige Forstwirtschaft, keine Stilllegungen,“ erklärt Max v. Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst.
Ohne Bewirtschaftung geht gar nichts
„Auf nicht-bewirtschafteten Flächen ist weder der notwendige Waldumbau noch die Produktion des nachwachsenden Rohstoffs Holz möglich. Durch die Verrottung im Wald wird vielmehr CO2 freigesetzt, anstatt es in Holzprodukten zu binden und mit Holz andere, klimaschädliche Materialien zu ersetzen. Das ist alles andere als nachhaltiger Klimaschutz“, so Elverfeldt.
Auch andere Elemente des Förderprogramms würden zur Zielerreichung nicht beitragen: „Der Fokus auf standortheimische Baumarten wird den Erfordernissen auf vielen Betrieben nicht gerecht. Gerade im Klimawandel müssen wir neue Wege gehen und die Widerstandsfähigkeit unserer Wälder erhöhen. Dazu gehören möglichst viele klimaresiliente Baumarten auf der Fläche, keine Verengung der Baumartenwahl.“
Elverfeldt kritisiert weiterhin die Forderung nach mehr Totholz im Wald. Denn gerade in trockenen Wäldern erhöhe Totholz die Brandgefahr. Elverfeldt erläutert zudem den großen Investitionsbedarf im Wald: „Es muss schnell Geld auf die Fläche kommen – das haben wir immer betont. Vielen Betrieben steht das Wasser bis zum Hals. Es ist daher nachvollziehbar, wenn sie mit Blick auf ihre individuelle Situation dieses neue Förderinstrument nutzen.“ Dazu müsse zunächst zwingend die Finanzierung über die ganze Laufzeit garantiert werden.
„Für den deutschen Wald brauchen wir aber ganzheitliche Maßnahmen, die wirklich klimawirksam sind. Die Politik muss daher dringend nacharbeiten.“ Dazu gehöre unter anderem ein Rahmenwerk, mit dem die Klimaschutzfunktion der Wälder wirklich honoriert wird, so Elverfeldt abschließend.