Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz will in den kommenden Wochen einen aktualisierten Wolfsmanagementplan vorstellen. Dieser sieht u.a. eine leichtere Ausweisung von Präventionsgebieten bei Wolfvorkommen vor. Hier erhalten Nutztierhalter Fördermittel, um zum Beispiel ihre Schafe vor Wolfsangriffen mit Zäunen etc. zu schützen, berichtet der SWR.
Kommt es zu mindestens vier Wolfsangriffen auf Nutztiere innerhalb von drei bis vier Monaten kann künftig ein neues Fördergebiet ausgewiesen werden, ebenso wenn sich in einem anderen Land in Grenznähe Wölfe ansiedeln.
Der SWR erinnert daran, dass zudem in Zukunft ein Präventionsgebiet ausgewiesen werden kann, wenn ein einzelner Wolf oder ein Wolfspaar drei Monate nachweisbar sind. Bislang war der Zeitraum doppelt so lang.
Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis betroffen
Die FDP im Landtag ist dennoch sehr unzufrieden. Aus ihrer Sicht würden die Sorgen und Nöte der Nutztierhalter bei weitem nicht berücksichtigt. In Rheinland-Pfalz gab es im vergangenen Jahr 26 Fälle, in denen Schafe oder Ziegen von Wölfen gerissen wurden. Zwei Mal war Gehegewild betroffen. Im laufenden Jahr wurden bisher acht Attacken auf Schafe oder Ziegen registriert. Sie ereigneten sich alle im Norden des Landes, unter anderem im Westerwaldkreis und im Rhein-Lahn-Kreis.
Laut SWR hat sich im Westerwald ein junger Wolfsrüde angesiedelt. Das Tier wurde über einen Zeitraum von sechs Monaten nahe Hachenburg nachgewiesen. Daneben gibt es noch das grenzüberschreitende Leuscheider Rudel im Westerwald.
Jungwolf im Hunsrück-Hochwald
Und auch im Nationalpark Hunsrück-Hochwald hat ein Jäger am Sonntag einen Wolf fotografiert. Er lief im südlichen Teil des Nationalparks, auf der rheinland-pfälzischen Seite. Zuletzt wurde dort 2021 ein Wolf bestätigt. Woher der Neuling kommt, ist ungewiss; gerissen hat er noch keine Nutztiere. Wahrscheinlich ist es ein Jungtier auf der Suche nach einem passenden Revier. Die Beobachter haben nun reichlich Fotofallen montiert, um ihn erneut abzulichten.