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Kraftprobe auf Holzmarkt

Sägebranche auf den eigenen Vorteil bedacht

Die durch Sturm und Borkenkäfer gebeutelten Waldbesitzer müssen zuschauen, wie die Sägeindustrie mit dem Verkauf von Balken, Latten und Co. Unsummen verdient. Für die Waldbesitzer bleibt nichts.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Kevin Schlotmann, Redakteur beim Wochenblatt für Landwirstchaft und Landleben:

Schnittholz, Dachlatten und OSB-Platten sind Mangelware, weshalb Zimmerer und Co. hierzulande in leere Regale blicken. Gleichzeitig türmt sich das Käferholz in den Wäldern, obwohl die Sägewerke auf Volllast laufen.

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Der Grund: Die Nachfrage auf dem US-amerikanischen Markt ist durch Konjunkturprogramme und Handelskonflikte mit dem benachbarten Kanada so riesig, dass die Exportpreise durch die Decke schießen. Heimische Handwerker kommen da nicht mit und sind inzwischen gezwungen, Aufträge zurückzuziehen. Für den Rohholzproduzenten – den Waldbesitzer – ist von all dem aber nur ein Windhauch zu spüren. Wenngleich sämtliche Exportkurse explosionsartig steigen, klettern die Rohholzpreise nur im Schneckentempo in die Gewinnzone.

Weil von diesem „Kuchen“ nichts beim Erzeuger ankommt, forderte Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, vor einigen Tagen für bessere Holzpreise in den Streik zu treten. Damit lockte er die Sägeindustrie aus der Reserve. Der Deutsche Holzwirtschaftsrat wittert einen Boykottaufruf in Schirmbecks Aussage. Die AG Rohholz befürchtet sogar „Panikkäufe“ und noch mehr Engpässe am Schnittholzmarkt. Dabei würden steigende ­Rohholzpreise den Forstbetrieben das dringend benötigte Kapital für die Wiederbewaldung ­liefern. Sich partnerschaftlich an dem Großprojekt „Wiederaufforstung“ zu beteiligen, kommt für die Sägeindustrie aber nicht infrage. Sie weisen jede Verantwortung von sich und rufen lauthals nach staatlichen Fördergeldern. Das kann nicht sein!

Sägebranche auf eigenen Vorteil aus

Wieder einmal ist die Sägebranche auf den eigenen Vorteil bedacht. Aber diese Erkenntnis ist nicht neu. Auch nach dem Orkan Kyrill fielen die Preise und Holz war plötzlich nur noch halb so viel wert. Zudem beschränkte mancher Sägebetrieb seinen Einkauf auf die Sahnestücke.

Hinzu kommt die unlängst in Gang gebrachte Klagewelle um Schadenersatzsprüche seitens etlicher Sägebetriebe. Ihr Vorwurf: Die gebündelte Holzvermarktung durch den Landesbetrieb fand zu überteuerten Preisen statt. Aktuell verdienen jedenfalls die Säger viel Geld, während die Waldbauern leer ausgehen. Die Sägeindustrie sollte sich endlich als Marktpartner verstehen. Ohne die Initiative der Waldbesitzer wiederaufzuforsten, fehlt den Sägewerken künftig ihre wirtschaftliche Grundlage. Allein auf Importe zu setzen, ist zum Scheitern verurteilt.

Ein Kräftemessen würde den Waldbesitzern derzeit kaum schaden. Sie stehen zum Teil mit dem Rücken zur Wand und haben nichts mehr zu verlieren. Darum wären die Säger gut beraten, auf die Waldbesitzer zuzugehen. Mehr Transparenz über Absatz und Preise wäre ein erster Schritt. Anlegen und Füttern eines Wiederaufforstungsfonds gelebte Partnerschaft!

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