Im Kurs zur Dorfhelferin waren wir neun Leute, acht junge Frauen und ein Mann. Eine lustige Truppe! Irene und ich merkten schnell, dass wir einige Parallelen im Leben haben: Wir stammen beide vom Hof, wohnen beide (noch) auf dem elterlichen Betrieb, sind unternehmungslustig, ledig und voller Ideen. Ein Glück, dass sich unsere Wege kreuzten!
Mein beruflicher Schwerpunkt ist heute die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Neben dem Hospitieren in Kindergarten und Krankenhaus war auch die Behindertenwerkstätte, mein jetziger Arbeitgeber, eine der Praktikums-Stationen in der Weiterbildung. Mir gefielen die Arbeit, das Organisieren und Betreuen auf Anhieb sehr gut. Vielleicht hat man das gespürt. Denn schnell bekam ich ein Arbeitsangebot.
Absolutes Highlight in der Freundschaft zu Irene war bislang unser Urlaub im Sommer 2014! Wir verbrachten sechs Wochen auf einer Alm an der österreichischen Grenze. Die Hütte bestand aus nur einem Raum mit Herdfeuer, Ess- und Wohnbereich und unseren Betten. Fließendes Wasser und Strom gab es nicht. Wir hüteten 20 Rinder und bewirteten Wanderer mit Kaffee, Kuchen und Brotzeiten. Manchmal kamen sie in Scharen, manchmal blieben sie komplett aus. Zum Duschen hatten wir einen Wasserfall, den Kuchenteig rührten wir per Hand. Es war anstrengend und herausfordernd – eine geniale Zeit! Im September wollen wir das Abenteuer wiederholen.
Irene ist herzlich, ehrlich und authentisch. Sie verstellt sich nicht. Sagt mir ihre Meinung, auch wenn ich sie gerade gar nicht hören will. Aber sie kann auch zögern und grübeln. Dann braucht sie einen Schubs, um eine Entscheidung zu treffen. Irene ist praktisch und erfinderisch. In Notsituationen, z. B. auf der Alm, weiß sie sich immer zu helfen.