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Bayerische Bäuerinnen bieten Kräutererlebnisse

Lesezeit: 3 Minuten

Immer mehr Bauernhöfe öffnen sich für Urlauber, Gäste und Besucher und verschaffen sich damit ein zusätzliches Standbein. Um die Palette attraktiver Angebote für Gäste zu erweitern, haben sich bayerische Bäuerinnen jetzt zu so genannten Kräuterpädagoginnen ausbilden lassen. 15 Landfrauen aus dem Landkreis Cham haben an der 1,5 Jahre dauernden Qualifizierung teilgenommen, die als Pilotprojekt vom Landwirtschaftsamt Cham initiiert und geleitet wurde. Entstanden ist die Idee vor zwei Jahren. Die Gundermann-Schule aus der Eifel (staatlich anerkannte Fortbildungseinrichtung für Ethnobotanik) hat damals diese neue Qualifizierung in Bayern vorgestellt, erinnert sich Renate Schedlbauer vom Landwirtschaftsamt Cham, die das Projekt leitet. Schnell reifte der Entschluss, diese Zusatzqualifizierung für ehemalige Landwirtschaftsschüler der Region anzubieten. Den Bäuerinnen soll damit eine weitere Möglichkeit des Zuerwerbs gegeben werden. Anbieter von Urlaub auf dem Bauernhof können z. B. durch Wildkräuterführungen und Seminare ihr touristisches Angebot erweitern. Mit der Qualifizierung zur Kräuterpädagogin schaffen sich die Bäuerinnen ein drittes Standbein neben der Landwirtschaft und dem Hausgarten, erläutert Renate Schedlbauer. Ganz abgesehen von der Möglichkeit, mit dem Natur- und Umweltwissen Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege für den bäuerlichen Berufsstand zu betreiben. Praxisnaher Lehrgang Grundlage der Qualifizierung war ein Lehrgang, der im Herbst 2002 begann und mit der Aushändigung des Zertifikates durch die Bezirksregierung im Mai dieses Jahres endete. Dazwischen lagen zehn zweitägige Seminare, die vegetationsabhängig abgehalten wurden. Dazu kamen ein Abschlussseminar zur Prüfungsvorbereitung und das eigentliche Prüfungsseminar. Schnell erkannten die Bäuerinnen, dass der Begriff Unkraut im Prinzip ein Unwort ist. Letztendlich ist die Perspektive entscheidend. Und so haben sich die Kräuterpädagoginnen ein finnisches Sprichwort zu eigen gemacht: Dem Fröhlichen ist jedes Unkraut eine Blume, dem Betrübten jede Blume ein Unkraut. Viele Seminare fanden im Wechsel auch auf den Betrieben der Teilnehmer statt, blickt Renate Schedlbauer zurück. So hatten diese zum einen die Untersuchungsobjekte direkt vor der Nase, zum anderen konnte ein ganz besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl unter den angehenden Kräuterpädagoginnen wachsen. Unter der Leitung einer Biologin und eines Bio-Chemikers und Journalisten erarbeiteten sich die Teilnehmer kulturgeschichtliche, biologische und botanische Grundlagen sowie fundiertes Wissen in Ökologie, Artenkenntnis und Pflanzengemeinschaft. Darüber hinaus lernten die Teilnehmerinnen viel über die Verwertung der Pflanzen wie auch über Pflanzengifte. Übungen in Präsentation, Exkursionsführung und Medienarbeit rundeten das Schulungsprogramm ab. Im Mittelpunkt der Prüfung stand eine Pflanzenführung auf einer ausgesuchten Wegstrecke. Die Prüfer machten sich mal als Apothekergruppe oder auch als Kindergartengruppe auf den Weg. Grundlage für die weitere mündliche Prüfung war eine Pflanzenmappe, die jeder im Seminar anzulegen hatte. Den dritten Teil machte dann eine theoretischschriftliche Prüfung aus. Die Förderung des Pilotprojekts durch öffentliche Mittel hat die Kosten für die Absolventen in überschaubare Dimensionen gerückt. 500 Euro Teilnehmergebühr mussten die Bäuerinnen zahlen. Darin enthalten sind auch Werbemaßnahmen wie z. B. ein gemeinsamer Flyer und ein Internetauftritt für die Kräuterpädagoginnen im Landkreis Cham. Die ersten Absolventinnen haben ihr Wissen durch einfallsreiche Angebote in die Praxis umgesetzt (siehe Reportagen). Je nach Angebot erheben die Bäuerinnen Teilnehmergebühren zwischen 3 und 7,50 E pro Person.

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