„Wir beide sind Draußen-Menschen. Heute sitze ich zwar fast nur noch im Büro. Aber manchmal, zur Heuernte, zum Dreschen oder Häckseln, geht’s doch noch mal raus auf den Acker. Dieses praktische Arbeiten, das liebe ich. Genauso wie Nadine. Ich sehe, wie sie in ihrem Beruf aufgeht. Sie hat dieses Feeling für Tiere. Und ist Jägerin.
Von mir hat sie viel Struktur geerbt, von ihrem Vater eher die Ruhe und das Einfühlungsvermögen. Sie hat viel mehr Geduld als ich und kann super mit Menschen umgehen. Dieses Fingerspitzengefühl fehlt mir einfach. Wir wohnen in Kühndorf in getrennten Häusern, aber weiter als einmal über die Straße muss ich bis zu ihr nicht gehen. Die Türen stehen immer offen, unsere Leben könnten nicht näher beieinander stattfinden.
Abends sitzen wir oft zusammen. Planen, fachsimpeln, spinnen neue Ideen. Oder wir beraten uns, wenn schwere Entscheidungen anstehen. Im Juni war dies z.B. der Verkauf der Milchkühe.
Wir sprechen auf Augenhöhe, ich traue Nadine viel zu. Als sie mit 26 Jahren die Mutterkühe übernahm, war das ein großer Schritt. Genau richtig für sie.“