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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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„Den Mann gab es eben nur mit Hof“

Lesezeit: 3 Minuten

Von Landwirtschaft wusste ich weniger als gar nichts, bevor ich Frank kennen lernte. Der Bauer in meiner Vorstellung war ein wandelndes Klischee. Ich wusste ja nicht mal, dass Landwirt ein Ausbildungsberuf ist.


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„Das muss Liebe sein“, scherzte eine Freundin, als Frank und ich heirateten. Ich leide nämlich unter Heuschnupfen und einer Laktoseunverträglichkeit.


Meine Mutter war Finanzbuchhalterin, mein Vater arbeitete als Schachtmeister in Hamburg. Niemand aus unserer Familie hatte etwas mit Landwirtschaft zu tun. Im Rückblick glaube ich, dass meine anfängliche Ahnungslosigkeit auch Vorteile hatte. Ich hatte keine Erwartungen und bin ganz unbelastet auf den Hof gekommen.


Für Frank war schon immer klar, dass er den Betrieb als Familienbetrieb führen möchte. Dass das bedeutet, dass auch ich mitarbeite, melke, koche, Büroarbeit mache, hat er von Anfang an deutlich gemacht. Daran musste ich mich erst gewöhnen.


Drei Jahre führten wir eine Wochenendbeziehung. Ich arbeitete weiter als MTA in Hamburg und war nur am Wochenende auf dem Hof. Das reichte, um sicher zu sein, dass Frank der Richtige ist. Und den Mann gab es eben nur mit Hof. Meinen Job habe ich aufgegeben, als unsere älteste Toch­ter Wenke geboren ist.


Heute finde ich die Landwirtschaft ideal, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Ich weiß: Ich hätte keine drei Kinder, wenn mein Mann erst abends von der Arbeit nach Hause kommen würde und ich den ganzen Tag allein für die Kinder da sein müsste. Eine Horrorvorstellung.


Durch den Hof können Frank und ich uns abwechseln. Außerdem wissen die Kinder, was ihr Vater macht. Auch für uns als Paar ist die Zusammenarbeit ein Riesenvorteil. Wir verstehen besser, welche Probleme der andere hat und können sie zusammen lösen.


Effektiv verbringe ich immer noch nicht viel Zeit im Stall. Zwei Azubis und die Altenteiler gehen meinem Mann zur Hand. Im Moment fordern die drei Mädchen viel Aufmerksamkeit.


Fachlich bin ich inzwischen fit: Meine selbst gezeichnete Tabelle mit allen Aussaat- und Ernteterminen brauche ich schon lange nicht mehr. Die Umstellung vom sterilen Labor auf die Landwirtschaft habe ich gemeistert.


Auch die fehlende Planbarkeit im Tages­ablauf macht mir inzwischen kaum noch Stress, obwohl ich eigentlich lieber strukturiert arbeite. Selbst den Rinderbraten für die Großfamilie bereite ich mittlerweile zu. Und das macht mir sogar Spaß.


Name: Sandra Pahl


Alter: 38 Jahre


Beruf: MTA


Wohnort: Borstel, Schleswig-Holstein


Betrieb: Ackerbau, Milchkühe, Mastschweine

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