„Manchmal braucht es erst ein Unglück, damit man das wahre Glück erkennen kann. So war es bei mir.
Als sich mein Mann vor drei Jahren von mir trennte, musste ich seinen Hof schlagartig verlassen. Plötzlich stand mein Leben Kopf.
Wenigstens war ich durch meine Stelle beim Veterinäramt finanziell abgesichert.
Doch die Wohnung, in die ich zunächst mit nur einer meiner beiden Töchter zog, hat mich förmlich erdrückt. Mir fehlten die Natur, die Tiere und die Weite. Ich war unglücklich, konnte nicht schlafen, nicht essen.
In dieser Zeit besuchteich meinen Vater auf seinemBetrieb in Südhessen underlebte ganz neu, wie sich Freude anfühlt. Denn hier kam nach langem Warten erstmals wieder ein Fohlen zur Welt. Genau diese Stute ist noch heute mein Liebling. Wenn sie mich sieht, trabt sie aus 200 m Entfernung auf mich zu. Solche Momente geben Kraft, doch davon leben kann man leider nicht.
Seit diesem Erlebnis verbringe ich meine freie Zeit nun wieder dort, wo ich aufgewachsen bin. Im Juli ziehe ich mit meiner 12-jährigen Tochter Antonia auf den elterlichen Hof zurück. Er ist mein Zuhause, mein Anker.“
Dunja Schneider (50), Taunusstein, Hessen, Pensionspferde, getrennt lebend, zwei Töchter