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„Denn mein Garten ... ... ist mein Herz.“Mit diesem Zitat beschreibt Gerda von Lienen, unsere langjährige Deko-Expertin, ihr Zuhause bei Oldenburg. Aktuell erscheint der zweite Band ihrer Buchserie „Einfach schön“. Grund genug, den Garten der Autorin vorz

Lesezeit: 5 Minuten

Pflanz’ Bäume, Gerda, pflanz’ ein paar Bäume! Die machen sich gut, wenn Du den Garten später einmal vergrößerst!“ So lautete vor knapp 20 Jahren der Rat ihrer Schwester.


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Gerda von Lienen befolgte ihn erst einmal nicht. Denn beim Einzug in das historische Ammerländer Bauernhaus konnte sie sich kaum vorstellen, jemals besonders viel Energie auf den Garten „verschwenden“ zu wollen. Die Hälfte des Grundstücks war für Pferde und Kälber eingezäunt und so sollte es bleiben. Doch das Anwesen zog die neuen Besitzer schnell in seinen Bann. Immer wieder setzten Gerda von Lienen und ihr Ehemann Dieter den Weidezaun zurück, um mehr Platz für neue Beete oder Rasenfläche zu gewinnen.


Vom Kleingarten zum Kleinod:

Von der Viehweide fehlt heute jede Spur. Der weitläufige Garten gleicht einem grünen Kleinod. Singvögel haben in hohen Eichen und mannshohen Rhododendren ihr Zuhause. Die Beete strotzen vor üppigem Grün. Überall recken sich Blüten, Gräser und vertraut bis exotisch geformte Fruchtstände empor. In Richtung Osten öffnet sich der Blick auf Felder, Kuhwiesen und den weiten Himmel. Der Ort strahlt Harmonie und Ruhe aus.


„Das mich die Gartenleidenschaft einmal so fesseln würde, hätte ich nie gedacht“, sagt Gerda von Lienen. Die 55-Jährige ist gelernte Hauswirtschaf­terin und Verwaltungsangestellte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Nicht nur privat, auch beruflich ist das Gärtnern ihr Thema. Im ’Park der Gärten’, einem 14 ha-großen Schaugarten in Bad Zwischenahn, betreut sie den „Bäuerlichen Nutzgarten“.


Gerda von Lienens Privatgarten ist keinem festen Plan oder Gartenkonzept unterworfen. Die Bauerntochter liebt zwar die Besichtigung formaler Gärten und Parks. Regelmäßig ist sie dafür in Deutschland, Belgien oder Frankreich unterwegs. Dennoch: Zuhause, in ihrer 7 000 m2 großen Idylle in der Ortschaft Heubült setzt sie auf Natürlichkeit. „Vor Jahren habe ich versucht, meine Stauden nach ihrer Blütenfarbe zu sortieren. Ein Beet in violett, eines in pink, das andere weiss – diese Idee hatte ich damals im Sinn“, erzählt sie. „Es hat nicht lange funktioniert! Ich war einfach nicht konsequent genug. Wenn ich eine neue Staude gekauft hatte, wollte ich sie pflanzen, wo es mir gefällt, und nicht dort, wo das Farbkonzept es erlaubt.“


Als Konsequenz findet der Besucher im Garten von Heubült heute viele „gemischte“ Beete: Kartoffeln wachsen neben Margeriten und Mohn, Bronzefenchel und Salbei gedeihen im Staudenbeet, Bohnen ranken an dicken Kordeln, die vom Boden zu den Ästen einer kleinen Buche gespannt sind, in die Höhe.


Zudem ist „wildes Wachstum“ erlaubt, ja sogar gewollt: So schieben sich Frauenmantel und Katzenminze ungebändigt aus den Beeten, Akelei wurzelt zwischen den Steinplatten der Wege und in den Fugen und Winkeln am Haus. „Ich war noch nie die Ordentlichste“, sagt die Gartenbesitzerin über sich selbst. „In der Natur herrscht auch nicht immer Ordnung. Die Jahreszeiten gehen ineinander über, die Herbstblätter fliegen noch zu Weihnachten ums Haus. Dieser Garten darf alles haben: Kulturpflanzen und Unkraut, gerade Wege, krumme Reihen, geschossenen Salat oder blühenden Rucola.“


Prinzip Natürlichkeit:

Selbstbewusst definiert Gerda von Lienen, was „Gartenglück“ für sie bedeutet: „Als wir hier einzogen, war das riesige Grundstück ein Experiment. Nach und nach haben wir es verwandelt, zwischen großen Rasenflächen kleine, überschaubare Beete angelegt. Ich habe gelernt, so zu pflanzen und zu gärtnern, wie es mir persönlich Spaß macht, nicht wie es andere beeindruckt.“ Bei der Auswahl der Stauden, Zwiebelblumen, Ein- und Zweijährigen achtet die Fachfrau nicht allein auf die Schönheit der Blüte. Wichtig sind für sie auch die Blattform, die Frucht und der Fruchtstand.


Denn für fast alles, was grünt, blüht und reift, findet Gerda von Lienen auch eine dekorative Verwendung. Die Üppigkeit der Beete, in denen oft auch blühende Kräuter, Zierlauch und Wildrosen wachsen, macht es möglich – hier bindet sie im Handumdrehen einen bunten Strauß oder Kranz aus dem „garteneigenen“ Angebot. Doch natürliches Dekomaterial findet die Expertin auch an der Gartengrenze, in Hecken oder Böschungen: Oft schmücken Ranken der Zaunwinde, unreife Holunder- und Brombeeren oder Giersch-Blüten ihre Werke.


Auch Bäume, wie es damals ihre Schwester empfahl, hat Gerda von Lienen inzwischen gepflanzt: Ginkgo, Amber- und Eisenholzbaum – alle drei zeigen eine prächtige Herbstfärbung. Auffällig in „Gerdas Garten“ ist, dass unter fast jedem Baum eine Bank, ein Stuhl oder eine Sitzgruppe steht. „Jeder Platz erlaubt den Blick aus einem anderen Winkel. Oft sitze ich einfach nur hier draußen, trinke einen Cappuccino und genieße. Heute ist dies ‚mein‘ Garten. So passt er zu mir!“, erzählt die Hobby-Fotografin. Reingard Bröcker

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