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Ganz nah am Verbraucher

Lesezeit: 3 Minuten

In Baden-Württemberg sind rund 150 Frauen als Agrarbotschafterinnen unterwegs. Was steckt hinter dem Projekt?


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Stellen Sie sich vor, es gibt ei-ne Zwetschgenschwemme. Die Bäume hängen voll und Sie müssen das Produkt an den Verbraucher bringen – dringend. 1995 war dieses Szenario Realität und erforderte schnelles Handeln. Der LandFrauenverband Südbaden ist daraufhin aktiv auf den Einzelhandel zugegangen, hat das Gespräch gesucht und Bäuerinnen zur Verkaufsförderung eingesetzt.


Breite Produktpalette

: Ein Konzept, das aufging. Zwei Jahre später stiegen auch die Landfrauen Württemberg-Hohenzollern und die Landfrauen Württemberg-Baden in das Projekt „Agrarbotschafterinnen“ mit ein. Und so sind seit 20 Jahren Frauen als Botschafterinnen für regionale Agrarprodukte unterwegs.


Sie werben für Joghurt und Milch, Mehl und Eier aus der Region. Ihre Einsätze finden ganzjährig im Lebensmitteleinzelhandel, auf Messen und Events statt. Immer auch abhängig von der Jahreszeit, sodass jetzt im Mai viele Frauen als Spargelbotschafterinnen unterwegs sind. Organisiert werden die Einsätze von Brigitte Steinwender. Sie ist seit vielen Jahren Projektkoordinatorin für die Region Württemberg-Baden.


In dem von ihr verwalteten Gebiet engagieren sich 80 Frauen als Agrarbotschafterinnen – viele von ihnen sind Bäuerinnen. „Unsere Einsätze sind eine Verkaufsförderung, wie zum Beispiel beim Spargel“, erklärt Brigitte Steinwender. „Eine unserer Botschafterinnen hat einen Stand in einem Supermarkt und berät und unterstützt die Kunden beim Kauf.“


Natürlich bieten die Frauen Spargel aus der Region an und können zudem noch die Fragen der Verbraucher beantworten. „Nicht selten werde ich auf Pflanzenschutz angesprochen“, berichtet Lore Jost (siehe oben). „Vor Ort kann ich die Verbraucher aufklären und mit ihnen diskutieren.“


Um auf die Einsätze vorbereitet zu sein, müssen angehende Agrarbotschafterinnen eine Basis-Schulung besu-chen. Diese findet in zwei Blöcken an insgesamt fünf Tagen statt und umfasst unter anderem die Themen gesunde Ernährung, Warenkunde, Umgang mit Kunden und Verbrauchern, Produktargumentation sowie Produktionsrichtlinien und Herstellungsweisen.


Die Kosten für diese Ausbildung bezuschusst das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR). Der Eigenanteil für die Basisschulung beträgt dann noch 230 € (für Mitglieder der Landfrauen).


Vertrauen steigern.

Nach der Ausbildung zur Agrarbotschafterin können die Frauen verschiedene Einsätze betreuen. Im Einzelhandel sind sie meist alleine, bei Messen oder Veranstaltungen arbeiten auch häufig mehrere Botschafterinnen zusammen.


„Die Frauen verbessern mit ihren Einsätzen gezielt den Absatz von Produkten aus Baden-Württemberg im Lebensmitteleinzelhandel“, erklärt Brigitte Steinwender. „Sie steigern durch Verbraucher-Aufklärung das Vertrauen in regionale Lebensmittel und unterstützen damit unsere landwirtschaftlichen Betriebe.“


Für ihren Einsatz bekommen die Botschafterinnen ein Honorar von 100 € pro Tag – plus Kilometergeld für die gefahrene Strecke. „Neben der Möglichkeit, sich für regionale Produkte zu engagieren, ist das Honorar ein kleiner Zusatzverdienst“, sagt Brigitte Steinwender.


Das Projekt selbst wird vom MLR und der Marketinggesellschaft Baden-Württemberg finanziert. Das Einsatzhonorar der Frauen bezahlen die Firmen, für deren Produkte geworben wird. „Möchte beispielsweise eine Molkerei einen Einsatz, kommt diese auf uns zu und wird Wirtschaftspartner“, erklärt Brigitte Steinwender. „Aber die Molkerei muss, wie alle anderen Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, das Qualitätszeichen Baden-Württemberg haben.“ Neben der Verkaufsförderung führen die Agrarbotschafterinnen auch regelmäßig Verkostungseinsätze durch. Sei es nun beim Backen von Waffeln oder Verteilen von Apfelschnitzen: Hauptsache, der Verbraucher kommt auf den regionalen Geschmack.


Agrarbotschafterinnen werden weiterhin gesucht. Die nächste Basisschulung findet im Juli und Oktober in Freudental statt.Anja Rose

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