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Baywa in Insolvenzgefahr Ernte 2024 Afrikanische Schweinepest

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Lesezeit: 17 Minuten

Kirschfruchtfliege Die Made der Kirschfruchtfliege ist nicht nur bei Hobbygärtnern besonders gefürchtet. Befallen werden vor allem mittelspäte und späte Süßkirschsorten. j Schadbild: Die Früchte verlieren ihren natürlichen Glanz und werden stellenweise weich. Der Kern lässt sich in der Frucht verschieben, da das Fruchtfleisch um ihn herum zerstört ist. In der Nähe des Kerns befindet sich eine weißliche, kopf- und fußlose Made. Befallene Früchte faulen und fallen zu Boden. In der Nähe des Stieles bildet sich eine bräunliche, eingesunkene Stelle, wenn die Made die Frucht bereits verlassen hat. j Infektion: Etwa ab Mitte Mai schlüpfen die Kirschfruchtfliegen aus den im Boden überwinterten Puppen. Etwa 10 Tage später beginnen die begatteten Weibchen mit der Eiablage. Dabei werden die Eier einzeln ins Fruchtfleisch der sich zu dieser Zeit rötenden Süßkirschen abgelegt. Nach ungefähr einer Woche schlüpft die Made, die sich weiter ins Fruchtfleisch einbohrt. Bis zur Reife der Kirschen sind die Maden meist ausgewachsen. Durch ein Bohrloch verlassen sie die Frucht, lassen sich zu Boden fallen, verpuppen sich in der obersten Bodenschicht und überdauern dort bis zum nächsten Frühjahr. j Vorbeugen und Bekämpfen: Bei der Sortenwahl sollte man frühe Sorten (z.B. Burlat, Frühe Rote Meckenheimer, Kassins Frühe Herzkirsche oder Souvenir des Charmes) bevorzugen. Andere Nebenwirte (Vogelkirschen, Heckenkirschen, Traubenkirschen) sollten nicht im näheren Umfeld stehen. Vorbeugend sollte man zur Befallsreduzierung im nächsten Jahr Folgendes tun: Vorzeitig herabfallende Früchte auflesen. Bäume frühzeitig und restlos leerpflücken. Hühner und/oder Enten als Larvenvertilger in den Garten treiben. Durch das Mulchen der Baumscheibe (1/2 Kronendurchmesser mit z. B. Hackschnitzeln) kommt es im Frühjahr zu einer langsameren Bodenerwärmung und damit zu einem verzögerten Schlupf der wärme-liebenden Tiere. Vor dem Schlupf der Fliegen kann das Auslegen von engmaschigen Netzen oder Vliesen (Gemüsefliegennetz) unter die Baumkrone die Eiablage unterbinden. Um die Fliegen von der Eiablage abzuhalten, sind auch Spritzungen zum Flugzeitpunkt mit Wermute möglich. Der Einsatz von mit farblosem Insektenleim bestrichenen Gelbfallen (Kirschfruchtfliegenfalle) reduziert den Befall und hilft, den optimalen Bekämpfungszeitpunkt zu erwischen. Dafür werden 3 bis 10 Kirschfruchtfliegenfallen vorwiegend im südlichen (eingeschränkt auch im westlichen oder östlichen Baumbereich) in den Außenzonen des Baumes von unten nach oben aufgehängt. Nach der Befallszeit sollte man die Fallen entfernen, da sich sonst nützliche Insekten auf ihnen verirren. Für den Haus- und Kleingarten gibt es derzeit kein zugelassenes Insektizid zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege. Die Schrotschusskrankheit kann alle Steinobstarten infizieren. Sie tritt besonders in niederschlagsreichen Frühjahren auf und führt mitunter zu beachtlichen Ertragsausfällen. Ein jährliches Auftreten der Krankheit kann zum Absterben der Bäume führen! j Schadbild: Bald nach dem Austrieb bis in den Juni (älteres Laub wird nicht mehr infiziert) treten auf den Blättern rötliche Flecken von 1 bis 3 mm Durchmesser auf. Das befallene Blattgewebe wird braun, trocknet ein und fällt aus dem Zellverband heraus. Dadurch entstehen die typischen Schrotschusslöcher. In den unteren Baumpartien tritt die Krankheit in der Regel stärker auf und verursacht vorzeitigen Blattfall. An jungen Früchten entstehen eingesunkene manchmal rot umrandete braune Flecken. Die Früchte fallen vorzeitig ab oder verkrüppeln und sind ungenießbar. An den Zweigen bilden sich eingesunkene Flecken (vor allem bei Pfirsich und Aprikose), häufig mit einem Harztropfen in der Mitte. j Infektion: Der Pilz überwintert in Zweigwunden oder erkrankten Blättern. Aus diesen Krankheitsherden werden bei Regenwetter die Pilzsporen auf gesunde Pflanzenteile verschwemmt und verursachen dort Neuinfektionen. j Vorbeugen und Bekämpfen: Beim Winterschnitt sollten die vorhandenen Triebinfektionsstellen als Ausgangsherde der Krankheit durch Schnitt ins gesunde Holz beseitigt werden. Große Schnittwunden werden mit einem Wundverschlussmittel (z.B. Lac Balsam, Terfanol, Spisin) behandelt. Herabfallende kranke Blätter und Früchte sollten gerade bei einem Anfangsbefall konsequent entfernt werden! Fungizide zur Bekämpfung der Schrotschusskrankheit sind derzeit nur im Erwerbsobstbau zugelassen. Für den Haus- und Kleingarten bleibt nur die Pflanzenstärkung mit z. B. Neudo-Vital um den Austrieb und rund um die Blüte. In puncto widerstandsfähige Sorten liegen nur bei Süsskirschen nähere Erkenntnisse vor. Als sehr gering anfällig gelten: Abels Späte, Königskirsche Typ Gatterstadt und als schwach anfällig Büttners Rote Knorpel und Hausmüller Mitteldicke. Besonders gefährdet für einen Befall mit dem Pflaumenwickler sind mittelspät und spät reifende Pflaumen-, Zwetschen- und Mirabellensorten. Die bekannte Made in der Pflaume kann 60 bis 70 Prozent Ernteausfall verursachen. j Schadbild: Die Früchte von Pflaumen und Zwetschen reifen vorzeitig und fallen meist ab. Sie weisen ein Bohrloch mit farblosem Gummitröpfchen auf. In der Frucht befindet sich ein Fraßgang, der stark mit Kot verunreinigt ist. Man findet dort eine rötliche Raupe mit dunklem Kopf. Ein Pflaumenwicklerbefall schafft auch Eintrittspforten für die an Pflaumen verbreitete Pilzkrankheit MoniliaFruchtfäule. j Infektion: Im Mai/Juni, etwa 15 bis 25 Tage nach Beendigung der Blüte, legt der Schmetterling seine Eier an die jungen Früchte ab. Die Raupe bohrt sich dann in die Frucht ein, die sich bald blau verfärbt und abfällt. In dieser Frucht vollendet die Larve ihr Wachstum. Die Verpuppung erfolgt am Stammgrund. Der Verlust an Früchten durch die Raupen der ersten Generation ist meist nicht so groß und fällt mit dem normalen Fruchtfall im Juni zusammen. Die Schäden durch die zweite Generation (etwa Mitte Juli Anfang August) könBesonders gefährdet für einen Befall mit dem Pflaumenwickler sind mittelspät und spät reifende Pflaumen-, Zwetschen- und Mirabellensorten. Die bekannte Made in der Pflaume kann 60 bis 70 Prozent Ernteausfall verursachen. j Schadbild: Die Früchte von Pflaumen und Zwetschen reifen vorzeitig und fallen meist ab. Sie weisen ein Bohrloch mit farblosem Gummitröpfchen auf. In der Frucht befindet sich ein Fraßgang, der stark mit Kot verunreinigt ist. Man findet dort eine rötliche Raupe mit dunklem Kopf. Ein Pflaumenwicklerbefall schafft auch Eintrittspforten für die an Pflaumen verbreitete Pilzkrankheit MoniliaFruchtfäule. j Infektion: Im Mai/Juni, etwa 15 bis 25 Tage nach Beendigung der Blüte, legt der Schmetterling seine Eier an die jungen Früchte ab. Die Raupe bohrt sich dann in die Frucht ein, die sich bald blau verfärbt und abfällt. In dieser Frucht vollendet die Larve ihr Wachstum. Die Verpuppung erfolgt am Stammgrund. Der Verlust an Früchten durch die Raupen der ersten Generation ist meist nicht so groß und fällt mit dem normalen Fruchtfall im Juni zusammen. Die Schäden durch die zweite Generation (etwa Mitte Juli Anfang August) können dagegen ganz erheblich sein. Der Schädling überwintert als Puppe am Baum. könj Vorbeugen und Bekämpfen: Befallene notreife Früchte sollte man aufsammeln und vernichten. Mit Hilfe eines Fanggürtels (Obstmadenfanggürtel, siehe top agrar 6/02, S. 117), der von Juli bis September um den Stamm liegt und anschließend vernichtet wird, kann ein Teil der Raupen erfasst werden. Mit Lockstoff-(Pheromon-)Fallen können selektiv die männlichen Falter des Pflaumenwicklers weggefangen werden. Die Befruchtung der Weibchen kann kaum mehr stattfinden, und es werden weniger Eier abgelegt. Pheromonfallen sind im Fachhandel als Pflaumenwickler-Falle zu beziehen. Etwa Mitte Mai sollte man eine Falle in den Baum hängen. Ein neueres Bekämpfungsverfahren ist der Einsatz von speziellen Schlupfwespen (Trichogramma), die die Eier der Pflaumenwickler parasitieren. Das Verfahren ist sehr arbeitsaufwändig, aber hilfreich. Einzelheiten zu diesem Nützling und dessen Ausbringung können beim zuständigen Pflanzenschutzdienst erfragt werden. Am meisten gefürchtet sind beim Steinobst die Moniliakrankheiten. Dazu zählen zwei Krankheitsbilder: die Spitzendürre und die Fruchtfäule. Beide werden von zwei nahen verwandten Pilzarten hervorgerufen. Die beiden Pilze infizieren das Steinobst meistens gemeinsam, wobei der Spitzendürre mit Recht größere Bedeutung beigemessen wird. Sie tritt in erster Linie an Kirschen, Aprikosen und manchen Zierbäumen, wie z. B. Mandelbäumchen, auf. Besonders stark leiden unter dieser Krankheit die Sauerkirschen, wobei die Sorte Schattenmorelle die empfindlichste von allen Kirschensorten ist. j Schadbild: Nach der Blüte beginnen die Blütenbüschel und anschließend die ganzen Triebspitzen zu welken. Nach wenigen Tagen werden sie dürr (= Spitzendürre). Bei nacheinander folgenden Jahren mit regnerischem Blühwetter breitet sich die Krankheit besonders in ungeschnittenen und ungeschützten Bäumen stark aus. An den Früchten entstehen im Verlauf der Fruchtreife bräunliche Faulstellen, die sich rasch vergrößern und die ganze Frucht erfassen (= Fruchtfäule). Gleichzeitig durchbrechen Sporenpolster die Fruchthaut und sind als konzentrische Ringe (Polsterschimmel) sichtbar. Solche Früchte fallen ab oder trocknen ein und bleiben als Fruchtmumien am Baum. j Infektion: Beide Erreger überwintern an erkrankten Zweigen oder auf Fruchtmumien. Im Frühjahr, noch vor der Blüte, werden massenhaft Pilzsporen gebildet, die durch Insekten oder Wind über den ganzen Baum verteilt werden. Die Neuinfektion eines Baumes erfolgt immer über die Blüte. Die Infektion der Früchte hingegen erfolgt im Sommer ausschließlich durch sich berührende Früchte oder über Wunden (feine Risse in der Fruchtschale genügen). j Vorbeugen und Bekämpfen: Bei der Monilia-Bekämpfung spielen vorbeugende Maßnahmen eine wichtige Rolle! Abgestorbenes Holz sollte sofort beseitigt werden (Ausschneiden bis ins gesunde, weiße Holz!). Faulende Früchte und Fruchtmumien müssen entfernt werden! Bei zu dichtem Behang sollte ein Teil der Früchte schon vorzeitig gepflückt werden. Eine aufgelockerte Krone trocknet schneller nach dem Regen ab, was Infektionen durch den Pilz erschwert. Die Spitzendürre lässt sich je nach Witterung durch 2 bis 3 gezielte Fungizidspritzungen bekämpfen, wobei die erste Spritzung im Stadium Weiße Knospe erfolgen muss. Dabei sind in der fast geschlossenen Blüte von oben gesehen die weißen Blütenblätter sichtbar. Zugelassene Fungizide für den Hausund Kleingarten: Baycor Spritzpulver, Spezial Pilzfrei Monizin, Teldor. Sind Kirsche und Pflaume mit Spitzendürre befallen, sollte gegen die Fruchtfäule eine Spritzung mit z. B. Teldor erfolgen. Dies gilt insbesondere bei warm-regnerischem Wetter während der Fruchtreife. Möglich ist auch die Anwendung des Pflanzenstärkungsmittels Neudo-Vital, das die Widerstandsfähigkeit der Pflanze erhöht. Zwei bis drei vorbeugende Behandlungen ab dem Umfärben der Früchte sind erforderlich. Bei Neupflanzung sollte man widerstandsfähige Sauerkirschsorten bevorzugen, z. B.: Gerema, Karneol, Korund, Morina. Für den Haus- und Kleingarten gibt es derzeit kein zugelassenes Insektizid zur Bekämpfung des Pflaumenwicklers. Eine Befallsreduzierung ist jedoch durch den Einsatz von Lockstofffallen (Pheromonfallen) möglich ! Zweifellos ist die Kräuselkrankheit die gefährlichste Krankheit für den Pfirsichbaum. Der Blattverlust schwächt die Bäume und verringert den nächstjährigen Blütenansatz. Nach mehrmaligem stärkerem Auftreten der Krankheit kommt es zu Absterbeerscheinungen am Baum. j Schadbild: Bereits kurz nach dem Austrieb sind die Pfirsichblätter vergrößert, blasig aufgetrieben und gekräuselt. Die gelblich oder rötlich kranken Bereiche sind verdickt, fleischig, spröde und brüchig. Erkrankte Blätter werden schwarz und fallen ab, so dass die Bäume nach starkem Befall schon im Frühsommer weitgehend entlaubt sind. Sie treiben im Sommer allerdings erneut aus. j Infektion: Der Pilz überwintert auf den Trieben und an bzw. zwischen den Knospenschuppen. Im Frühjahr zum Zeitpunkt des Knospenschwellens (vor dem Knospenaufbruch) kommt es bei regnerischem Wetter bereits zu den gefürchteten Infektionen. Regnerisches Wetter in dieser Zeit fördert den Befall sehr stark. j Vorbeugen und Bekämpfen: Eine ausgewogene Düngung stärkt allgemein die Bäume und hilft ihnen, die durch den Blattverlust verursachte Schwächung zumindest teilweise auszugleichen. Eine frühzeitige Beseitigung befallener Blätter bis Mitte Mai reduziert das Infektionspotenzial durch die im Mai/Juni entstehenden Pilzsporen und fördert einen frühen Neuaustrieb der Blätter. Vorbeugende Fungizidbehandlungen (bevor die jungen Blätter in den Knospen infiziert werden) bringen die besten Bekämpfungserfolge. Ganz besonders bei Feuchtwetterperioden sollten ein bis zwei Behandlungen durchgeführt werden, und zwar die erste beim Schwellen der noch geschlossenen Knospen, die nächste etwa 10 Tage später beim Knospenaufbruch. Fungizide zur Bekämpfung der Kräuselkrankheit sind derzeit nur im Erwerbsobstbau zugelassen. Für den Haus- und Kleingarten bleibt nur die Pflanzenstärkung mit z. B. Neudo-Vital. Für das Pflanzenstärkungsmittel NeudoVital werden vom Hersteller 3 Behandlungen in etwa 5 bis 7-tägigem Abstand vor dem Knospenaufbruch empfohlen. Bei leichtem Befall kann man mit einem Erfolg rechnen. Bei einer Neupflanzung sollten weniger empfindliche Sorten wie Alexander, Amsden, Kernechter vom Vorgebirge, Mayflower, Roter Ellerstädter oder Rekord von Alfter bevorzugt werden. Wie die Schrotschusskrankheit ist auch die Sprühfleckenkrankheit in niederschlagsreichen Jahren besonders häufig. Bei frühem Befall können an Sauerund Süßkirsche (seltener an Pflaume oder Aprikose) große Schäden entstehen. Durch die Sprühfleckenkrankheit wird die Holzreife verzögert, das Wachstum vermindert und an Ertragsbäumen der Blütenansatz für das Folgejahr reduziert. j Schadbild: Im Laufe des Juni erscheinen an der Oberseite der Blätter zahlreiche rot-violette, unscharf begrenzte Flecken. Die Flecken verleihen den Blättern ein gesprenkeltes Aussehen. Bei Feuchtigkeit bilden sich auf der Blattunterseite weißliche Sporenlager. Diese sorgen für weitere Infektionen im Sommer. Starker Befall führt zu vorzeitigem Blattfall. Die abgefallenen Blätter stellen das Winterquartier des Pilzes dar. j Infektion: Der Pilz überwintert an befallenem Falllaub. Von dort aus infiziert er im Frühjahr das junge Grün und verbreitet sich im Baum. j Vorbeugen und Bekämpfen: Die abgefallenen Blätter sollten noch vor dem Winter zusammengekehrt, sorgfältig durchkompostiert oder aus dem Garten entfernt werden. Für eine erfolgreiche Bekämpfung muss man die Primärinfektionen im Frühjahr verhindern: Wenn die Krankheit regelmäßig auftritt und bei feuchter Witterung sollte ab Mitte der Blüte vorbeugend mit einem Fungizid behandelt werden. Ansonsten reicht ein Fungizideinsatz ab Sichtbarwerden der ersten Befalsymptome aus. Derzeit gibt es keine spezielle Zulassung zur Bekämpfung der Sprühfleckenkrankheit. Es kann aber die Nebenwirkung der gegen die Monilia-Spitzendürre eingesetzten Fungizide Baycor Spritzpulver und Spezial Pilzfrei Monizin genutzt werden. Eine Bekämpfung ist nur dort erforderlich, wo die Krankheit jährlich einen vorzeitigen Blattfall verursacht. Der häufigste und schädlichste Falter ist der Kleine Frostspanner. Seine Raupen schädigen alle Obstgehölze (außer Pfirsich) und viele Ziergehölze. Mit Vorliebe werden Süßkirschbäume befallen. j Schadbild: Die Raupen fressen an Knospen, Blättern, Blüten sowie Früchten. Da sie meist zahlreich und früh auftreten, sind die Schäden sehr hoch. Oft kommt es zum Kahlfraß, so dass an den Trieben nur die zusammengesponnenen Mittelrippen der Blätter verbleiben. Besonders Kirschen werden von außen kochlöffelartig ausgehöhlt. j Infektion: Im Frühjahr findet man auf den Knospen am Anfang graue, später grün werdende, sehr gefräßige Räupchen. Sie machen bei ihrer Fortbewegung den typischen Katzbuckel. Etwa Ende Mai/Anfang Juni seilen sich die Tiere an einem Spinnfaden ab bzw. lassen sich fallen, dringen in den Boden ein und verpuppen sich dort. Nach den ersten Nachtfrösten, etwa Mitte bis Ende Oktober, treten geflügelte Männchen und ungeflügelte Weibchen in Erscheinung. Die Weibchen klettern am Stamm bis in den Kronenbereich hoch und legen dort nach der Begattung ihre bis zu 300 Eier zur Überwinterung ab. j Vorbeugen und Bekämpfen: Eine einfache und effektive Methode ist das Anbringen eines Leimringes um gefährdete Bäume. Der Leimring (Gartencenter, ca. 5 bis 10 E) wird etwa ab Anfang Oktober angebracht. Hierbei gilt es jedoch einiges zu beachten: So ist nicht nur der gefährdete Baum zu bestücken, sondern auch der möglicherweise vorhandene Holzpfahl. Ansonsten gelangt das Frostspannerweibchen über diesen Umweg in die Krone. Bäume mit tiefgefurchter Borke sollten mit einer Drahtbürste geglättet werden, so dass der Leimring dicht um den Stamm sitzt. Die Weibchen zwängen sich sonst zwischen Leimring und Borke hindurch. Im Laufe der Zeit muss man darauf achten, dass sich keine Blätter am Leimring verfangen, die eine willkommene Brücke für das Weibchen darstellen. Der Leimring sollte im zeitigen Frühjahr entfernt werden. Eine unterhalb des Leimringes erfolgte Noteiablage der Weibchen muss mit einer Drahtbüste entfernt werden. Wer Hühner hat, kann diese etwa im Mai/Juni unter die Bäume schicken. Die Raupen suchen dann ihre Verpuppungsplätze auf. Die Hühner picken die ankommenden Raupen auf, bzw. scharren die ersten Puppen frei. Da insbesondere Meisen Raupen an ihre Jungen füttern, sind Nistkästen im Garten auch zur Frostspannerbekämpfung sinnvoll. Folgende Pflanzenschutzmittel sind für den Haus- und Kleingarten zur Frostspannerbekämpfung erlaubt: Dipel 2 x (biologisch), Neudorffs Raupenspritzmittel (biologisch), Schädlingsfrei Neem (biologisch). Gespritzt wird kurz vor der Blüte. Der Pilz schädigt hauptsächlich Pflaumen bzw. Zwetschen, seltener Pfirsiche, Aprikosen und Mirabellen. j Schadbild: Manchmal sind schon Anfang Juni auf der Blattoberseite kleine gelbe Flecken zu sehen. Blattunterseits bilden sich anfänglich rostigbraune, später schwärzliche, stecknadelkopfgroße Pusteln. Die Krankheit entwickelt sich besonders bei Regenwetter rasch, so dass stärker befallene Blätter braun werden und vertrocknen. Bei starkem Befall stehen die Bäume bereits im August völlig kahl dar. j Infektion: Der Pilz überwintert im Falllaub und gelangt im Frühjahr auf Anemonen als Zwischenwirt, bevor er die Obstbäume befällt. Die Infektion wird durch braune Sommersporen an den Blattunterseiten verbreitet. Im Herbst bilden sich schwarze Wintersporen. j Vorbeugen und Bekämpfen: Bevorzugen Sie weniger anfällige Sorten wie z. B. Bühler Frühzwetsche, Zimmers Frühzwetsche oder Anna Späth. Der Verzicht auf Anemonen im Garten reduziert wesentlich die Infektionsgefahr. Falllaub sollte frühzeitig entfernt werden. Bei empfindlichen Sorten (z.B. Ontariopflaume, Ersinger Frühzwetsche, Wangenheimer, Stanley, Ruth Gerstetter) und in Befallslagen ab Mitte Mai die Blätter beobachten! Fungizide zur Bekämpfung des Pflaumenrostes sind derzeit nur im Erwerbsobstbau zugelassen. Die Scharkakrankheit ist die gefährlichste Viruserkrankung an Pflaumen, Zwetschen (besonders anfällig sind Hauszwetsche, Fellerberg, Zimmers und Lützelsachser) und Aprikosen. Sie ist auch unter dem Namen Pockenkrankheit bekannt. Starker Fruchtfall und ungenießbare Früchte können zu vollständigem Ernteausfall führen. j Schadbild: Je nach Sorte kann das Ausmaß der Blattsymptome stark variieren. Sie erscheinen kurz nach dem Abblühen und sind meist bis in den Herbst hinein sichtbar. Besonders gut sind die hell- bis olivgrünen ring- oder bandförmigen Flecken an bewölkten Tagen zu erkennen. Durch hohe Sommertemperaturen werden die Symptome bei manchen Sorten abgeschwächt. Früchte zeigen ab etwa Ende Mai pockenartige Einsenkungen auf der Fruchthaut. Geschädigte Früchte fallen frühzeitig ab. Jungbäume bis zum 10. Standjahr sind besonders durch Infektionen gefährdet. j Infektion: Das Scharkavirus wird über größere Entfernungen in erster Linie durch Kauf kranker Bäume und durch Veredlung (Propfung) verbreitet. Im Garten sind Blattläuse die wichtigsten und bedeutendsten Krankheitsüberträger. Die Ausbreitung erfolgt hauptsächlich in den Monaten Mai/Juni und September/Oktober, wenn die geflügelten Läuse ihren Wirt wechseln. j Vorbeugen und Bekämpfen: Bei Neupflanzungen und Veredlungen sollte unbedingt virusfreies Pflanzmaterial verwendet werden! Absolut resistente Sorten sind noch nicht im Handel. Als relativ widerstandsfähig gelten u. a. die Sorten: Caczacks Schöne, Czernovitzer, Hanita, Katinka, Opal oder President. Blattläuse müssen als wichtigste Überträger der Krankheit gewissenhaft bekämpft werden. Vor allem Jungbäume sollten aufmerksam kontrolliert und sorgfältig mit einem läusewirksamen Insektizid behandelt werden. Viruserkrankungen selbst sind grundsätzlich nicht bekämpfbar. Ein Befall mit der Scharkakrankheit muss dem zuständigen Pflanzenschutzdienst gemeldet werden! Für den Haus- und Kleingarten sind folgende Pflanzenschutzmittel zur Blattlausbekämpfung in Pflaumen ausgewiesen: Neudosan (biologisch) und Schädlingsfrei Naturen (biologisch).

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