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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Kreistanz, Posaune und Ackerbau

Lesezeit: 3 Minuten

Im Mai geh‘ ich nicht weg, da muss ich Mais säen und spritzen!“, so Otto Keyl aus dem baden-württembergischen Roßwälden bei Göppingen.


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Der rüstige 71-Jährige hat nach der offiziellen Hofübergabe an seine Tochter vor 5 Jahren ein landwirtschaftlichesLohnunternehmen angemeldet. Im Auftrag für den Betrieb der Tochter und vier weitere Landwirte in der Region übernimmt er die Aussaat, das Düngen und vor allem den Pflanzenschutz. Neben der Leidenschaft zum Ackerbau und diversen Ehrenämtern zeichnet Otto Keyl die Liebe zum Tanzen, Musizieren und Reisen aus. Seit kurzem lernt er zudem Englisch. Schon vor Jahren hat der Landwirt den sog. Kreistanz für sich entdeckt. Mehrmals im Jahr trifft er sich mit Freunden im Gemeindehaus eines Nachbarorts. Zusammen studiert man dort an einem Tag bis zu 10 verschiedene Kreistänze ein. „Ich freue mich schon im Voraus auf die Bewegung, die israelischen Lieder oder russischen Melodien“, erzählt Otto Keyl. „Wir stehen dann zuerst im Kreis und bewegen uns nach verschiedenen Choreographien. Das ist auch ein gutes Gehirntraining für uns Ältere!“


Den Bezug zum Hof, die Frage, was der Wetterbericht meldet oder wann die Getreideernte beginnen kann – all diese Aspekte vergisst Otto Keyl dennoch nicht so schnell. „Die Gedanken an den Hof bleiben immer.“ Doch der 71-Jährige kann auch genau benennen, was ihm das Tanzen zurückgibt: „Leichtigkeit, eine andere Schwingung, einen Ohrwurm. Es tut gut, mit anderen zusammen zu sein, und auch mal andere Gesprächsthemen als die Landwirtschaft zu haben.“


Werkstatt als Lieblingsort:

Zum Alltag auf dem Hof sagt Otto Keyl: „Bei den Hühnern und Pferden halte ich mich raus. Ich mache den Ackerbau und all das, was mir Spaß macht: Reparieren, konstruieren, in der Werkstatt tüfteln. Der Schwiegersohn ist froh darüber!“


Auch wenn die Reisen nach Dänemark, Österreich und sogar Indien immer wichtig für ihn waren: „Der Hof gibt mir Zufriedenheit. Ich weiß, wo ich hingehöre“, sagt der Senior. „Bei Dokumentationen im Fernsehen denke ich oft: Ja, dort ist es schön. Aber ich brauche nicht mehr überall hin!“. Zudem ist er sich mit seiner Ehefrau Bärbel (60) einig, dass die jetzige Lebensphase wohl die schönste ist. „Manchmal ziept es in der Hüfte und das Laufen geht nur langsam. Doch eines, was man nur im Alter haben kann, genießen wir sehr: Die Enkelkinder!“.


Bärbel Keyl schätzt an ihrem Mann, dass er sich für Neues begeistern lässt wie in jungen Jahren und z.B. keine Hemmungen hat, aus dem Stegreif einen Kreistanz vorzuführen oder auf der Posaune ein Ständchen zu spielen.


Mut und Begeisterungsfähigkeit scheinen in der Familie zu liegen: Die gelernte Erzieherin hat gerade selbst eine über 3-jährige Schulung zur Feldenkrais-Lehrerin absolviert. Inzwischen bietet sie privat und an der Volkshochschule ihre Kurse „Bewusstheit durch Bewegung“ an. Als Bärbel Keyl im Rahmen der Ausbildung mehrfach in die Schweiz reiste, begann ihr Mann, die Enkelkinder zu bekochen. „Zum Lernen sind wir nie zu alt“, ist Bärbel Keyl sich sicher.-rb-

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