Im Ökotrophologie-Studium hat mich das Thema Gemeinschaftsverpflegung kaum interessiert. Für mich stand fest, später in die Lebensmittelindustrie zu gehen. Mit meinen Eltern und Schwestern war ich in Berlin aufgewachsen. Ich mochte das Großstadtflair, auch als ich später in München wohnte. Mit Martin rückte das Dorf- und Landleben in den Vordergrund. Ich zog zu ihm, und sehr flott realisierten wir die Idee einer Catering-Firma.

Heute beschäftigen wir 15 Voll- und Teilzeitkräfte. Ohne viel Werbung zu machen, wuchs unser Kundenstamm von Jahr zu Jahr. Inzwischen beliefern wir auch eine Kantine und ein Seniorenstift. Im letzten Jahr weiteten wir die anfangs kleine Küche auf die komplette Fläche des früheren Kuhstalles aus. Kindgerecht und gesundheitsfördernd zu kochen, heißt für mich: frisch zubereitet, mild gewürzt, abwechslungsreich. Wir kochen Püree aus echten Kartoffeln, rollen den Apfelstrudel selbst und verwenden die hofeigene Vollmilch für Pudding und Milchreis. Aus Überzeugung kaufen wir möglichst regionale und Bio-Lebensmittel ein.

Es macht mir große Freude, die Abläufe in der Küche zu organisieren und den Kontakt zu unseren Kitas und Schulen zu pflegen. Regelmäßig gestalte ich einen Newsletter und informiere auf Elternabenden über unser Konzept. Parallel zum Aufbau der Firma drei Kinder zu bekommen, das war nur möglich, weil Martin viele Monate Elternzeit nahm. Zudem wohnen die Schwiegereltern gleich nebenan. Die Möglichkeiten, die uns der Hof als „Großfamilie“ bietet, sind ein Glück.

Martin ist ein sehr ehrgeiziger, zielstrebiger und positiver Mensch. Hat ihn eine Sache überzeugt, kennt er keine Zweifel mehr. Er steckt – wie sein Vater – voller Visionen und Energie.