Samstag ist der stressigste Tag der Woche. Um zehn Uhr ist Ab-, um 15 Uhr Anreise. Wir haben fünf Stunden Zeit, um die Wohnungen zu putzen, Kleinigkeiten zu reparieren und die Rasenflächen zu mähen. Das Ferien-Konzept ist wochenweise angelegt, drei oder vier Tage kann man unsere Wohnungen nicht buchen. Dieser Rhythmus macht die Abläufe planbar und bringt eine gewisse Ruhe in das ansonsten lebhafte Hofgeschehen mit bis zu 90 Gästen.
Ich bin beides: Ein Beamter, der in Teilzeit in der „Technischen Einsatzeinheit“ der Polizei arbeitet, also bei Demos auf dem Wasserwerfer steht oder bei Events wie „Rhein in Flammen“ ein Schutzboot fährt. Und ich bin „der Bauer Markus“, der hier auf dem Hof die Tiere versorgt, im Sommer das Heu macht, Bunte Bentheimer und Pommern-enten züchtet und alles regelt, was mit Technik, Reparatur und Sanierung zu tun hat. Die Situation ist perfekt: Wenn ich vom Hof fahre, bin ich voll und ganz Polizist. Und wenn ich zu Hause bin, hängt die Uniform im Schrank. Mein Vater, der uns den Hof 2007 überschrieb, ist weiterhin sehr aktiv. Er organisiert z. B. die Ausfahrten und Grillabende mit den Gästen. Er war es auch, der bereits 1992 auf Urlauber setzte. Damals baute er die ersten zwei Ferienhäuser und ließ die Schweinemast mit 800 Plätzen auslaufen.
Carmen ist ein aktiver, lebensfroher Mensch. Wir können gut und viel diskutieren – und zusammen lachen. Die Zeit mit ihr und den Kindern ist mir heilig. Carmen ist zudem Erstleserin und scharfe Kritikerin meiner Bücher. Seit 2009 verfasse ich jedes Jahr einen eigenen Eifel-Krimi. Ich setze mich abends hin und entwickle gruselige, sehr dunkle Mord-Geschichten. Dieses Jahr allerdings, als Zugeständnis an meine Familie, wird‘s ein Kinderbuch.