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Mit Schülern ackern macht gute Laune

Lesezeit: 4 Minuten

Wie kam es zur Gründung der GemüseAckerdemie?


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Dr. Christoph Schmitz: Es hat mich immer etwas gestört, dass die Kinder bei Besuchen auf unserem Hof wenig von der Landwirtschaft verstanden haben. Die sahen dann zwar, dass Kartoffeln nicht auf Bäumen wachsen, aber was haben sie wirklich mitbekommen? In so kurzer Zeit können sie nicht sehen, wie Pflanzen zu Gemüse heran- reifen. Mit der GemüseAckerdemie kann ich ihnen zeigen, wie wir die Natur fördern und begleiten können.


Wie unterscheidet sich Ihr Projekt von einem eintägigen Hofbesuch?


Schmitz: Die Kinder lernen nicht nur, wie man Gemüse anbaut und erntet. Sie verkaufen ihre Ernte zum Teil auch und erfahren in einer theoretischen Phase unter anderem viel über Böden, Fruchtfolgen und Pflanzenschutz. Außerdem wollen wir ihnen vermitteln, wie gesund Gemüse ist und wie man Abfälle vermeiden kann.


Reicht der Erlös aus dem Gemüseverkauf, um die Kosten zu decken?


Schmitz: Nein, nicht komplett. Die Kosten zum Einrichten des Ackers tragen oftmals die Fördervereine oder Schulträger. Die laufenden Kosten für Saatgut, Jungpflanzen, Dünger, Lehrmaterialien und den Service decken wir zum Teil über den Verkauf des Gemüses.


Der Rest wird von uns über Förderer wie das Bundeslandwirtschaftsministerium, die Raiffeisen-Stiftung oder andere Stiftungen gedeckt. Außerdem unterstützt uns die i.m.a. intensiv. Dadurch können wir Kosten beim Ansprechen der Schulen und auf Messen wie der „Grünen Woche“ senken.


Wie hoch sind die Kosten, die auf die Schulen zukommen?


Schmitz: Im Vorfeld kann man das nur schlecht sagen. Wir müssen uns die Gegebenheiten an jeder Schule einzeln ansehen. Unser Wissen und unsere Erfahrung sind weitere Leistungen, die wir den Schulen bieten. Viele frühere Schulgärten werden heute nicht mehr bewirtschaftet, weil der verantwortliche Lehrer in Rente ist und den Nachfolgern das Wissen fehlt. Wir schulen die Lehrer, die das Projekt begleiten, übernehmen die Planung der Fruchtfolge, bestellen die Setzlinge und kümmern uns um den Aufbau des Gartens.


Welche Rolle spielt der Landwirt in diesem Gefüge?


Schmitz: Die Landwirte stellen uns Flächen von 150 bis 500 m2 Größe zur Verfügung. Darüber hinaus können sie sich gerne weiter in unser Projekt mit einbringen. Da kommt es dann darauf an, wie viel Zeit sie investieren möchten und welche Aufgaben sie sich vorstellen können.


Wie kann das Engagement aussehen?


Schmitz: Einige Landwirte bieten den Kindern bei einer Exkursion die Möglichkeit, sich die Hofstelle oder die großen Äcker anzusehen. Andere helfen beim Anlegen des Gartens, beim Einzäunen oder engagieren sich im Hintergrund für Spenden. Einige helfen auch als Mentor bei den Unterrichtsstunden auf dem Acker mit.


Welche Aufgaben und Pflichten hat ein Mentor?


Schmitz: Er hilft den Lehrern bei der Betreuung der Kinder während der Zeit, in der sie ihre Parzellen beackern. Mentoren müssen aber nicht zwangsläufig einen „grünen“ Hintergrund haben. Es sind auch Studenten, Eltern oder Senioren. Häufig nehmen die Bäuerinnen vor Ort diese Rolle an. Immerhin haben sie hier direkt mit den Kindern Kontakt, können ihnen an der Pflanze Besonderheiten zeigen und ihr Fachwissen direkt weitergeben.


Stoßen Sie mit Ihrem Projekt bei den Landwirten auf offene Arme?


Schmitz: Absolut. Einige nehmen sogar direkt Kontakt zu uns auf, um uns ein Stück ihres Ackers anzubieten. Wir schauen dann erst einmal, welche Schulen, Kitas oder Jugendvereine in der Umgebung Interesse haben. Auf unserer Homepage kann man sich darüber informieren, wie man die GemüseAckerdemie unterstützen kann.


Hinter dem Bildungsprojekt steht der gemeinnützige Verein „Ackerdemia e. V.“. Was hat es damit auf sich?


Schmitz: „Ackerdemia“ ist der wissenschaftliche Hintergrund, aus dem wir kommen, und den wir auch weiter verfolgen möchten. Die GemüseAckerdemie ist sozusagen unser Flaggschiff. Wir möchten Studenten bei Bachelor- und Masterarbeiten begleiten und eigene Forschungsprojekte durchführen. Die GemüseAckerdemie entstand zu großen Teilen auch aus meiner Arbeit in Potsdam zum Thema „Entfremdung der Gesellschaft von Nahrungsmitteln“.-km-


Ansprechpartner:


Dr. Christoph Schmitz


info@ackerdemia.de


www.gemüseackerdemie.de

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