Die Gentechnik ist genau wie die Atomtechnologie eine Risikotechnologie. Deshalb ist auch keine Versicherung bereit, die privaten Risiken von GVO-Auskreuzungen zu versichern. Aus anderen Ländern wie USA oder Kanada, wo GVOSorten stärker angebaut werden, wird immer wieder von Auskreuzungen berichtet. In Kanada ist es anscheinend kaum noch möglich, gentechnikfrei zu erzeugen oder gentechnikfreie Zonen zu schaffen. Der Kanadier Percy Schmeiser behauptet, nie GVO-Raps gekauft und ausgesät zu haben. Die Firma Monsanto hat seinen Acker kontrolliert, dort angeblich GVO-Raps gefunden und ihn verklagt. Auf Basis der genannten Untersuchung wurde Schmeiser verurteilt. Ob seine Berufung beim obersten Gerichtshof Erfolg hat, muss sich zeigen. Ich befürchte, dass ein ähnliches Vorgehen bei uns nicht auszuschließen ist. So wie bisher zu hören ist, müssen die Firmen aber nicht für die Freisetzungsrisiken haften. Nach dem neuen Gentechnik-Gesetzentwurf sollen wohl die Landwirte, deren Felder durch Auskreuzungen verseucht sind, den Anbauer der GVOSorten verklagen. Es leuchtet mir nicht ein, dass Bauern andere Bauern verklagen sollen, die Industrie aber keinerlei Haftung übernehmen muss. Sind unsere politischen Parteien den Risiko- Konzernen, wie z. B. der Genoder der Atomtechnologie, mehr verpflichtet als ihren Wählern? Adi Lambke 29479 Jameln
${intro}