Die Schwäbin Anita Heiß ist gerade mal 14, als sie ihren heutigen Ehemann Tobiaskennenlernt. Aus der jugendlichen Schwärmerei wird Liebe. Sie schweißt das Paar im stressigen Alltag – mit zwei Betriebsstätten und vier Kindern – bis heute zusammen.
Anita Heiß, 40 Jahre
Im Sommer kommt es häufig vor, dass Tobias nach dem Abendessen noch einmal aufs Feld fährt und mich zu Hause alleine lässt. Er hat dann ein schlechtes Gewissen, für mich ist es aber okay. Denn ich weiß, wie viel er für die Familie tut. Als Sozialpädagogin arbeite ich dienstags, mittwochs und freitags in einer Jugendhilfe-Einrichtung – und er ist es, der an diesen Tagen den Haushalt schmeißt und die Kinder versorgt.
Unser Alltag ist sehr lebhaft. Manchmal wünschen wir uns da schon ein wenig mehr Zweisamkeit. Gemeinsame Zeit ist das Wichtigste im Leben. So zählt für uns auch die Hausarbeit, die wir abends gemeinsam erledigen, als „Zeit zu zweit“. Beim Wäsche falten können wir erzählen, diskutieren und lachen.
Noch wichtiger ist es uns aber, Zeit mit den Kindern zu verbringen. Deshalb versuchen wir, den Sonntag arbeitsfrei zu halten und in den Ferien Ausflüge oder Urlaub zu machen. Auch der Alltag beginnt stets mit einem Frühstück, zu dem alle gemeinsam am Tisch sitzen.
Tobias ist ein Optimist, fröhlich und gelassen. Es gibt kaum etwas, das ihn aus der Ruhe bringt. Glaube und Zuversicht verbinden uns. Kennengelernt haben wir uns vor 26 Jahren. Damals spielten wir zusammen im Posaunenchor. Ich war 14, als ich mich in ihn verliebte! Geheiratet haben wir 7 Jahre später, nach 13 Jahren Beziehung kam Samuel, unser Ältester, zur Welt. Seit Ende des Studiums arbeite ich mit Herzblut im sozialpädagogischen Bereich und helfe nebenbei auf dem Hof mit. Nach der Elternzeit für Naomi bin ich auch jetzt wieder in der Jugendhilfe tätig. Das erfordert im Haushalt viel Geschick und Einfallsreichtum. Doch es klappt gut, wir stärken uns gegenseitig den Rücken.