Einvernehmlicher Gedankenaustausch oder hitzige Diskussion: Wer aktiv zuhört, konzentriert sich vollends auf das Gespräch und wendet sich dem Gegenüber bewusst zu. Diese Methode basiert auf den Arbeiten des amerikanischen Psychologen und Psychotherapeuten Carl Rogers (1902–1987). So geht’s:
1. Kontakt herstellen
Konzentrieren Sie sich auf Ihren Gesprächspartner und stellen Sie eigene Befindlichkeiten, Gedanken und Urteile hinten an. Hören Sie wohlwollend und interessiert zu, ohne zu analysieren und zu bewerten. Sie müssen nicht alles Gesagte gutheißen oder verstehen. Wichtig ist, dass Sie den anderen wahrnehmen und gedanklich an seiner Seite sind.
Blicken Sie Ihr Gegenüber offen und interessiert an. Nehmen Sie eine entspannte, zugewandte Körperhaltung ein und signalisieren Sie mit Äußerungen wie „mmh“, „ja“, „aha“, dass Sie wirklich zuhören. Spürt Ihr Gesprächspartner, dass Sie sich für das Gesagte interessieren, öffnet er sich und baut Vertrauen auf.
2. Inhalte wiederholen und zusammenfassen
Fassen Sie in eigene Worte, was Ihr Gegenüber gerade gesagt hat. So gehen Sie sicher, dass Sie ihn richtig verstanden haben. Zum Beispiel: „Du meinst also, dass...“
Man nennt das auch „spiegeln“. Vermeiden Sie dabei eigene Meinungen, Bewertungen oder Ratschläge. Stattdessen können Sie hilfreiche Fragen stellen, wie z.B. „Wie kam es denn dazu“ oder „Warum hat sich alles so entwickelt“ So strukturieren Sie das Gespräch und vertiefen das Thema.
3. Die Gefühlsebene ansprechen
Versuchen Sie, den Emotionen des anderen auf den Grund zu gehen. Hier sollten Sie sehr einfühlsam, vermutend und fragend vorgehen. Zum Beispiel: „Als Markus das getan hat, warst du wohl sehr wütend“ Ihr Gegenüber hat nun die Chance, zu antworten: „Nein, ich war eigentlich eher traurig.“ Ausgehend von den Gefühlen lassen sich die Bedürfnisse des Gesprächspartners herausarbeiten.
Fazit: Aktives Zuhören ist kein Spaziergang, sondern eine schwierige und anstrengende Angelegenheit. Wichtig ist es, offen zu sein und sich Zeit zu nehmen. Aktives Zuhören ist lernbar und trainierbar wie eine Sportart! Gelingt es, können die Gesprächspartner eine tiefe Verbindung zueinander aufbauen und Lösungen für Konflikte finden.