„Jahrelang war ich im Betrieb mit eingespannt, war für die Familie und den Haushalt zuständig und habe im Stall mitgeholfen. Inzwischen haben wir kein Milchvieh mehr und die Arbeitsbelastung ist etwas geringer geworden. Dennoch habe ich bereits zu den „betrieblichen Hoch-Zeiten“ gemerkt, dass mein Mann und ich regelmäßige Auszeiten für uns brauchen. Vor etwa 15 Jahren haben wir mit dem Tanzen begonnen – nicht professionell, sondern vor allem zum Spaß und zur Freude.
Der Sonntagabend gehört seitdem uns. Seit einigen Jahren besteht unser Tanzkreis aus mehreren festen Paaren, die alle nicht in der Landwirtschaft tätig sind. Das Beisammensein nach dem Tanzen in der benachbarten Bar und die Gespräche, helfen uns beiden, den Kopf freizubekommen und uns gedanklich für diesen Abend vom Hof zu lösen. Natürlich kommt es auch mal vor, dass wir es sonntags nicht zum Tanzen schaffen, z.B. wenn wir silieren. Aber eigentlich ist diese gemeinsame Auszeit seit 15 Jahren ein fester Bestandteil unseres Lebens.
Einen persönlichen Ausgleich zur Arbeit auf dem Hof finde ich in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der katholischen Kirche. Hier organisiere ich einmal im Monat den Oaseabend in Bad Rappenau. Gebet, Lobpreis und Stille gehören an diesem Abend dazu und helfen mir, voll und ganz abzuschalten.“-aro-